In den Straßen von Trinidad

Der Tag beginnt wieder mit einem kubanischen Frühstück: Eier, Brot, Obst, Joghurt, Käse, Wurst und eine riesige Kanne Kaffee. Was für ein perfekter Start.

Um nach Trinidad zu fahren nehmen wir einen Eselskarren, der für Kubaner ein ganz normales Transportmittel ist. Gut, nicht in einer der großen Städte, sondern eher auf dem Land. Für die drei Kilometer haben wir einen CUC (= 1 Euro) pro Person bezahlt. Kubaner zahlen ungefähr 5 CUP (kubanische Pesos = 5 Euro Cent), wenn sie ihre eigene Währung verwenden, aber so ist es eben.

Okay, zuerst einige Fakten über Trinidad. Die Stadt wurde 1514 von spanischen Eroberern gegründet und ist damit eine der drei ältesten Städte Kubas (nach Baracoa und Bayamo). Was heute eine beschauliche Kleinstadt ist, war bis ins 19. Jahrhundert eine sehr wichtige Metropole des Zuckerrohrhandels. Man kannn immer noch den Reichtum der Stadt sehen, wenn man durch die engen Kopfsteinpflasterstraßen schlendert und hier und da in einen Hauseingang schaut. Trinidad hat uns sehr gut gefallen. Ohne Plan durch die kleinen Straßen der Altstadt zu schlendern und das Flair aufzusaugen war einfach wunderschön.

Erwartet keine außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten, eigentlich ist die ganze Stadt eine Sehenswürdigkeit und auch UNESCO-Weltkulturerbe. Das Leben spielt sich rund um die „Plaza Major“ ab. Historische Gebäude, Bars, Cafés, Restaurants und kleine Geschäfte prägen hier das Stadtbild. Obwohl wir in der Hochsaison dort waren, war es nie überfüllt, laut oder hektisch. Vielleicht, weil Trinidad selten die erste Anlaufstelle für Touristen ist und man die kubanische Lebenseinstellung bereits in sich aufgenommen habt. Und so schlendern wir vom Platz zur Iglesia de la Santísima, vorbei an dem einen oder anderen Palazzo, genießen morgens einen guten kubanischen Kaffee und gehen dann schnell zu einem Mojito über.

Tipp: Etwas südlich der Plaza Major befindet sich der „Palacio de Cantero“, in dem sich heute ein Museum befindet. Vom Turm des Gebäudes aus hat man einen einzigartigen Blick auf die gesamte Stadt und die Umgebung, solltet Ihr nicht verpassen.

Für den Abend wurde uns das Restaurant „La Botija“ empfohlen, da das Essen nicht nur ausgezeichnet sein sollte, sondern auch die Atmosphäre recht rustikal. Wir können beides bestätigen. Leider war der Laden völlig überfüllt und die Warteschlange der Touristen, die auf einen Tisch warteten, war etwas länger. Glücklicherweise standen unsere französischen Freunde Claire und Michel weiter vorne in der Schlange, Problem eins gelöst. Dank eines Straßenverkaufs mit Mojito und Cuba Libre konnten wir das zweite Problem – trockene Kehle – auch lösen. Irgendwie tauchte dann noch das britische Ehepaar aus Liverpool auf, das wir auf der Fahrt nach Cienfuegos getroffen hatten, sowie das französisch-britische Ehepaar, das mit uns im Bus saß. Ja, die Insel ist klein und irgendwie trifft man sich immer wieder, wenn alle in die gleiche Richtung reisen. Auf jeden Fall wurden aus „dos sillas“ schnell „ocho“ und wir hatten einen fantastischen Abend, der später mit kubanischer Musik auf der Plaza Major endete.

Leider kann ich nicht viel über den Weg zurück nach Casilda zu unserer Casa sagen… 😉

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