Ich bin wiedermal an einem besonderen Ort. An einem für mich besonderen Ort. Nicht, das ich jemals gedacht hätte, dass dieser Ort besonders wäre, aber ja, er ist es. Für mich. Auf meine Art. Alles andere ist egal. Und vielleicht ist deshalb die Zeit einmal „Danke Afrika“ zu sagen. Danke, das ich so viele besondere Dinge sehen durfte. Es ist ein Geschenk. Ich schätze es, bedanke mich dafür, bin glücklich diese Erlebnisse habe machen zu dürfen.

Die Viktoriafälle

Ich habe die Viktoriafälle gesehen, die größten Wasserfälle Afrikas. Mächtig stürzt der Sambezi hier hinab, donnert und tost, grollt und versprüht seine Gischt über hunderte Meter. Mosi-oa-Tunya – donnernder Rauch – nennen ihn die einheimischen Kololo in Ihrer Sprache. Es war gewaltig, sehr beeindruckend.

Lake Victoria

Ich habe Afrikas größten See – den Lake Victoria – überquert. Die gigantischen Ausmaße erfasst man erst, wenn man seine Größe vergleicht: Der See ist ein Drittel größer als die gesamte Schweiz. Er ist Lebensader für Millionen Menschen in Tansania, Uganda und Kenia. Im Nordwesten des Sees, hoch oben auf den grünen Hügeln und steilen Klippen, tanzten des Nachts tausende von Lichtern über dem tiefen Schwarz, zogen sich über viele Kilometer hinweg bis zum Horizont. Fischerboote, gleich einer Kleinstadt breiteten sich wie Irrlichter der Zivilisation über dem See aus.

Der Kili

Ich habe Afrikas höchsten Berg – den Kilimanjaro – bestiegen. Nach fünf Tagen Aufstieg oben am Uhuru Peak zu stehen ist unbeschreiblich. Es ist noch immer nicht ganz greifbar für mich, surreal. Ich sehe noch immer die Videos und Dokumentationen vor meinem Auge und kann nicht richtig fassen, dass auch ich es zum Uhuru Peak auf 5.895 Meter geschafft habe. Wahnsinn! Der Berg hat mich gelehrt, wie weit man über seine Grenzen hinausgehen kann, wenn man ein Ziel vor Augen hat.

Am Nil

Ich sitze am Nil, Afrikas längstem Fluss. Direkt an seiner offiziellen Quelle am Nordende des Viktoriasees. Natürlich ist es „nur“ ein Fluss, aber eben „der“ Fluss. Lebensader seit Jahrtausenden, Geburtsstätte der ersten Hochkulturen. Ich empfinde es als etwas Besonderes dieses Superlativ live zu erleben. Es ist weniger die Landschaft, der Fluss, die ersten Stromschnellen. Es ist ein Gefühl. Ich sehe den Fluss hier an seinem Ursprung und ursprünglich so wie hunderte Generationen vor mir. Klingt komisch? Ist mir egal …

Nummer zwei und drei

Mit dem Fish River Canyon (rechts) in Namibia und dem Blyde River Canyon (links) in Südafrika habe ich den zweit- und drittgrößten Canyon der Welt gesehen. Man fühlt sich ein wenig klein vor diesen Ausmaßen und Gewaltigkeiten der Natur. Es war beeindruckend. Diese Orte aufgrund der Pandemie fast für sich alleine zu haben, das hatte schon was. Weit und breit keine Menschenseele am Fish River Canyon, nur ein Auto. Jorit und Lisa, zwei Deutsche aus Swakopmund auf ihrem Namibia Roadtrip. Wunderbare Zufälle … und danke für den Kaffee 😉.

Wunderbares Botswana

Das Okavango Delta in Botswana. Einer der größten endorheischen (Ja, ich musste es auch googeln) Flüsse auf diesem Planeten. Eine fantastische Landschaft, eine großartige Tierwelt. Es war einfach Klasse. Leider waren aufgrund der Pandemie viele Touren nicht möglich. Keine Touristen, keine Touren. Verständlich. Dafür Sonnenuntergänge vom Feinsten. Ich werde daher wiederkommen, um diesen wunderbaren Ort noch einmal neu und anders zu entdecken.

Sechs Tage war ich in der Central Kalahari in Botswana. Keine Menschenseele um mich herum. Sechs Tage keine anderen Autos gesehen. Es war niemand da! Das Mobilfunknetz übrigens auch nicht. Wenn die Zivilisation draußen bleibt, man nur sich hat, die Nacht, das Lagerfeuer, dann entfalten sich die Sinne. Das Bewusstsein geht auf Reisen, man empfindet und erlebt tiefer, intensiver. Ruhe breitet sich aus, Entspannung und Gelassenheit. Man öffnet die Augen, entdeckt einzelne Sterne, mehr Sterne, dann öffnet sich die ganze Milchstraße über einem. Man kann es nicht beschreiben – man muss es sehen. Ein toller Moment.

Mehr? Aber sicher …

Und es gibt noch so viel zu entdecken. Sechs Länder konnte ich bislang bereisen. Intensiv bereisen. Am Ende meiner Tour durch Afrika werden es 13-14 Länder sein. Hoffe ich zumindest. Es wird schlechte Tage geben, doch die meisten werden gut sein. Es wird Probleme geben. Tage der Einsamkeit. Tage der Freude. Das ist Teil der Reise. Es warten noch Abenteuer auf mich … und ich bin bereit.

Danke Afrika!

2 Gedanken zu “Danke Afrika

  1. So schön, dass du erneut deine Gedanken hier mitteilst und dass du so dankbar bist für alles, was du erleben darfst. Auch ich weiss, wie privilegiert ich bin, um immer wieder so viel Zeit auf diesem wunderschönen zu verbringen.
    Ich wünsche dir weiterhin viele «gute» Tage mit unzähligen tiefen und wundervollen Erkenntnissen, Erlebnissen und Abenteuern.

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