Es wird mal wieder Zeit für Natur und wilde Tiere. Auf Empfehlung von Locals fahre ich in das Pian Upe Game Reserve nördlich von den Sipi Falls. Eigentlich hatte ich die Gegend nicht auf dem Schirm, aber jetzt bin ich halt schon mal hier und Zeit habe ich auch. Los geht’s …
Pian Upe
Pian Upe ist nach dem Murchinson Falls Nationalpark der zweitgrößte in Uganda. Der Name bedeutet soviel wie „freundlicher Feind“. Klingt irgendwie komisch. Und ist nicht das Einzige, was hier komisch ist. Aber ich lasse mich überraschen und alles auf mich zukommen. Die Wahrscheinlichkeit Geparden zu sehen soll hier sehr hoch sein. Auch da bin ich mal gespannt.
Das Office ist nicht besetzt, als ich ankomme. Nach ein paar Minuten kommt Irene an, die wohl zuständig für Buchungen ist. Der übliche Smalltalk, dann geht es ans Bezahlen. Camping im Buschcamp kostet UGX 20.000,- (€ 5,-). Fairer Preis muss ich sagen. Der Parkeintritt liegt bei 35,- USD für internationale Gäste, nach ein wenig flirten bekomme ich den Kurs für „foreign residents“, was 25,- USD sind. Das passt soweit. Gebühr für mein Fahrzeug sind weitere UGX 30.000,-.
Bewaffnete Begleitung
Zu meinem Erstaunen muss ich einen bewaffneten Ranger mitnehmen. Nicht weil die wilden Tiere so gefährlich sind, nein … es treiben sich manchmal böse Menschen im Park rum, die gerne den Farmern das Vieh stehlen. Bewaffnete Viehdiebe und Halunken, um konkreter zu werden. Und damit die das Vieh nicht mit Touristen verwechseln, kommt halt ein Ranger mit seiner AK47 mit. Ist etwas befremdlich, aber gut. Ist dann halt so. Ebenso komisch … ich darf nicht alleine im Park rumfahren. Auch zu gefährlich! Daher muss ich einen „Game Drive“ buchen, der 20,- USD kostet. Die Safari wird mit einem Landrover Discovery V8, Baujahr 2001 durchgeführt … Huch, das ist ja mein Landy. Ja, genau. Für 20,- US Dollar darf ich mein eigenes Auto zum rumfahren nehmen, nur das ein bewaffneter Ranger auf dem Beifahrersitz Platz nimmt. Habe ich so auch noch nicht erlebt. Und wozu zahle ich denn Parkeintritt, wenn ich im Park alleine nichts machen darf und erst eine „Aktivität“ dazu buchen muss?
Alles zusammen gerechnet zahle ich 80,- USD für zwei Tage inklusive Camping in der Wildnis und Safari. Ist okay finde ich, Tansania hat mich circa 175,- USD pro Tag gekostet. Jetzt heißt es warten bis mein Ranger – Jakob – seine Sachen gepackt hat und dann geht es los in die Wildnis. Es beginnt das lange Warten auf Jakob, denn das er Essen und Ausrüstung mitnehmen muss, überraschet Ihn ein wenig. Warum? Eigentlich müssen zwei Ranger mit. Einer geht mit mir auf Safari, der andere bewacht das Camp. Da ich aber mein Camp eh komplett einpacken muss – wir nehmen ja meinen Landy zum Game Drive – brauchen wir den zweiten Kollegen nicht. Auf den hat sich Jakob wohl verlassen …
Auf Safari
Zwei Stunden später, es ist alles verstaut. Wir fahren gar nicht lange, vielleicht 30 Minuten, bis wir einen Platz zum übernachten finden. Es ist schon später Nachmittag und ewig rumfahren bis man etwas noch besseres gefunden hat macht keinen Sinn. Auf dem Weg haben wir schon eine Herde Giraffen und Antilopen gesehen, mal schauen was uns Nachts im Camp noch besucht.
Jakob macht Feuer, ich bereite ein Beef Stew vor. Reicht für uns beide, der Arme würde sonst nur Ugali, gekochtes Maismehl, essen.
Es ist herrlich ruhig, ich habe einen tollen Blick auf eine weite Ebene und die Berge. Dahinter liegt schon Kenia. Wir sitzen am Lagerfeuer, lernen uns kennen. Der Kontakt ist noch verhalten, vielleicht die Sprachbarriere. Wir beide sprechen halt ein komisches Englisch aus der Sicht des anderen. Aber es ist schön. Die Stille, die kleine Symphonie Afrikas im Hintergrund, vor uns das Lagerfeuer. Vielleicht der beste Platz an dem ich heute Nacht sein kann … und eine Herde Büffel kommt am Abend auch noch vorbei.
Wo sind die Geparden?
5:30 Uhr. Wachwerden. Dann Kaffee ins Gesicht schütten, darauf achten, das man den Mund trifft. Jakob einen Kaffee anbieten. Um 07:00 Uhr ist alles gepackt, auf geht’s … Game Drive. Wir sehen vereinzelte Antilopen, große und kleine, die meisten weit weg. Selbst mit dem Teleobjektiv nicht gut zu sehen. Und dann sehen wir Antilopen und danach ein paar Antilopen. Langweilig.
Also umdrehen, in die andere Richtung fahren. Es gibt nämlich im Game Reserve keinen Rundkurs. De facto gibt es nur drei Pfade die in den Park reinführen und die man auch wieder zurückfahren muss. Langweilig.
Auf der westlichen Seite des Parks stoßen wir auf ein paar Giraffen, zwei Hyänen schauen kurz aus dem Dickicht heraus, verschwinden und tauchen in der Entfernung wieder auf. Kein wirkliches Fotomotiv. Und dann sehen wir … Tadaaaa … Antilopen. Am Horizont. Als kleine schwarze Punkte. Langweilig. Geparden? Fehlanzeige.
Das Ende
Der Trail wird dann auch langsam schmaler, ist mehr und mehr überwachsen, bis wir nur noch durch meterhohes Savannengras fahren. Hier Tiere zu erspähen: Unmöglich. Außerdem sieht man die Fahrspuren nur noch selten. Hier ist dann für mich nach gut drei Stunden der Punkt erreicht …
… an dem ich die Safari abbreche. Keine Lust mehr. Ein Trail ist kaum noch vorhanden und Tiere sieht man kaum. Auf dem Weg zurück sehen wir dann auch … nichts. Nicht mal scheiß Antilopen. Nochmal die selben Strecken abfahren möchte ich nicht, ich habe auch keine Lust mehr auf Campen. Wir brechen komplett ab. Jakob, mein Ranger, ist etwas unglücklich, weil er mir gerne mehr gezeigt hätte. Aber es ist für mich nicht die Zeit für Kompromisse. Zurück zum Office, Jakobs Sachen ausladen, noch ein Foto, dann bin ich weg. Die 40,- US Dollar für Tag zwei kann ich natürlich abschreiben. Egal … beim nächsten Mal wird’s besser …
Just did the long drive up to kidepo, entrance$40 car$50 camping 20kugx with a guard. Park is nice, lots of buffalo, and all sorts of antelope, few zebras, 1 giraffe, lots of vultures, ground hornbill. No lion, cheetah, leopard sightings.
Such a pity to refuse to enter again at these prices. To think I can camp in kruger for 30 days low season for $260 as I hv a wild card I think I will stay there next time 😂