Mach ich’s oder mach ich’s nicht? Ich möchte eigentlich auf dem Weg nach Walvis Bay im Homeb Camp übernachten. Also so ohne Annehmlichkeiten einmal Camping in der Wüste direkt am Kuiseb River. Die eingezeichneten Strassen sehen wieder nach Schotter aus, da sind dann aber auch noch die gefühlt 10 Kilometer Sandpiste. Sollte man nicht unbedingt alleine fahren, das mir dort ein Tourist oder ein Overlander begegnet ist quasi ausgeschlossen. Und wenn ich feststecke und die Sandbleche nicht helfen, wird’s blöd. Bestandsaufnahme: Ich habe 160 Liter Benzin, 80 Liter Wasser, Nahrung für ca fünf Tage. Ich sage zwei Leuten Bescheid wo ich hinfahre und ich mich nicht binnen zwei Tagen aus Walvis Bay melde können die einen Suchtrupp losschicken. Erkundige mich nochmal sicherheits-halber im „DriveNam“ Forum auf Facebook – Entwarnung, die Straße ist rein Schotter. Dann mal los …

Auf nach Homeb

Es geht als von Sesriem über Solitaire – hier tanken und Vorräte aufstocken über den Goab- und den Kuiseb Pass auf die Hochebene. Endlose Geröllwüste zum zweiten Mal, das ist immer noch gigantisch. Weit und breit ist einfach nichts zu sehen. Den Kuiseb Canyon lasse ich diesmal aus und biege nach einigen Kilometern links ab zum Homeb Camp. Es geht über die „Zebra Pan“, ebenfalls eine unendliche Fläche bei der es nur Himmel und Wüste gibt. Es ist nur kein Zebra zu sehen, aber die wollen halt auch nicht in der  Mittagssonne braten vermute ich.

Camping am Kuiseb River

Ist dann doch noch eine gute 45 Stunde bis zum Camp, aber die Schotterpiste ist gut befahrbar, kein tiefer Sand und keine Schlaglöcher. Das Camp ist ziemlich cool. Camping in der Wüste unter Bäumen direkt am Kuiseb Fluß, der leider im Sommer kein Wasser führt. Wenn der im Winter mal Wasser hat ist das bestimmt noch cooler und wahrscheinlich grüner. Das Camp hat verschiedene Feuerstellen, Holz liegt überall rum. Tracks4Africa sagt zwar das man eine Genehmigung braucht um hier zu Campen, aber nirgendwo ist eine Stelle an der man dies kontrollieren könnte und da ich keine Genehmigung habe: Campen diesmal Null Euro.

Also Camp aufschlagen, Wassersack aufhängen und die erste Dusche nehmen, bei der das Wasser nicht aus dem Hahn kommt. Herrliches Gefühl, das Wasser ist durch die Sonne angenehm warm. eigentlich besser als jede bisherige Dusche … naja, fast.

Vom Camp schaue ich direkt auf die ersten Dünen der Namib, mal schauen was heute Nachmittag der Westwind sagt, aber es scheint mir recht geschützt zu sein. Wie schon so oft in den letzten Tagen bin ich alleine und kann die Ruhe und die Stille genießen. Noch wird das nicht langweilig, ich empfinde es als wohltuend und sehr erholsam. Stress existiert hier draußen einfach nicht und wenn man ihn mit ins Camp gebracht hat ist er rasant schnell weg.

Resümee

Ein cooles Camp, man muss nur alles dabei haben außer Holz, davon gibt es jede Menge. Wahrscheinlich auch in der Hochsaison wenig besucht und damit perfekt für eine gewisse Zeit abseits der Zivilisation. Ich hätte durchaus noch einen Tag länger verbracht, aber die Zigaretten waren alle und der nächste Automat ca. 120 Kilometer entfernt.

Und so geht`s am Samstag morgen quer durch die Wüste nach Walvis Bay oder Walvisbaai (in Africaans) oder Walfischbucht (auf Deutsch). Mal schauen was mich dort erwartet …

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