Bevor ich mir in der nächst größeren Stadt Maun ein paar Tage Luxuscampen gönne, geht’s zur Nxai Pan. Liegt eh auf dem Weg und ist nur 40 Kilometer von Gweta entfernt. Also keine lange Fahrt, ich kann den Tag entspannt beginnen.
Gegen 11.00 Uhr bin ich am Gate zum Nxai Pan Nationalpark. Ich habe nicht gebucht, ist aber kein Problem. Eintritt kostet P 120,- pro Tag/Person und P 50,- pro Tag/Fahrzeug. Sind in Summe knapp € 15,-. Die Campingplätze werden von der Xomae Group, einem privaten Betreiber, betrieben. Campen kostet pro Tag und Person ordentliche USD 38,-, dass sind ca. € 35,-. Irre! Zum Vergleich: Im CKGR habe ich € 2,70 fürs Campen bezahlt. Und die Campsites sind auch nicht besser, als ich es bisher kennengelernt habe.
Erster Stopp ist „Baines Baobab“. Ich soll hinterm Gate links und dann wieder rechts fahren, danach ist ausgeschildert. Die Tracks4Africa Karte sagt zwar geradeaus, aber gut, fahre ich halt nach Anweisung. Der Trail ist scheisse, Bodenwellen, dann wieder heftiger Sand und das 17 Kilometer lang. Da kriegt der Onkel Thomas gleich schlechte Laune. Dann rechts ab zu „Baines Baobab“ wird es besser, aber nicht gut. Nochmal 14 Kilometer in 30 Minuten. Macht keinen Spaß. Mir zumindest heute nicht. Der Trail ist so breit wie ein Landrover, was ein Glück, das ich genau sowas fahre. Trotzdem streifen die Büsche und Äste rechts und links am Auto. Mein drei Monate alter Safari-Schnorchel sieht aus, als wäre er genauso alt wie der Landy.
Unter uns, ja … ist ein mächtiger, uralter Baobabbaum, schon imposant. Aber unterm Strich die Stunde Fahrt nicht wert finde ich. Naja, die wichtigste Währung, die wir auf Erden haben ist Zeit und davon habe ich jede Menge. Also was soll`s.
Auf dem Rückweg bin ich schlauer und biege gleich mal auf den Trail ab, den ich eh fahren wollte. Stellt sich als ziemlich bescheuerte Idee heraus. Der Trail ist sandig ohne Ende. Ich bin im normalen Allradantrieb und habe gut den doppelten Reifendruck wie es empfehlenswert ist. Anhalten und Setup anpassen ist doof, es besteht die Gefahr sich festzufahren. Also schön den Fuß auf dem Gas und volles Programm dadurch. Klappt! Ein Liter Wasser ausgeschwitzt.
Das Camp ist okay, es begrüßen mich gleich mal zwei Elefanten, die sich im Camp rumtreiben. Da es noch früher Nachmittag ist, geht’s für mich erstmal zwei Stunden auf Game Drive. Ist aber nicht viel zu sehen, ein paar Antilopen, Giraffen, mehrere Vogelstrauß.
Kurz vorm Camp fällt mir was metallisches auf die Motorhaube. Die Schrauben einer Halterung vom Dachgepäckträger haben sich gelöst. Heißt den Halter wieder neu befestigen. Nicht ganz leicht, wenn 150 Kilogramm auf dem Dachgepäckträger sitzen. Gottseidank kommt mir Andy aus Südafrika zu Hilfe und wir schrauben das Teil wieder fest. Hält erstmal. Da Andy und seine Familie mein Camp die nächsten beiden Tage haben, tauschen wir noch schnell die Campsites, heißt weniger auf- und abbauen für die. Kurzer Chat und ein gemeinsames Bier, netter Typ.
Insgesamt ein schöner, aber auch anstrengender Tag. Jetzt schnell Feuer machen, Essen und Bierchen dazu …
Am nächsten Morgen bin ich um 06.00h wach, schnell alles zusammen packen und los. Um 06.45h bin ich pünktlich an Wasserloch 1 – die Tiere aber nicht. Wasserloch 2, auch Fehlanzeige. Okay, dann die große Runde durch den Park. Nach zwei Stunden bin ich wieder im Camp, zu sehen war nichts! Schade, aber nicht beeinflussbar. Dann mache ich mich halt auf den Weg nach Maun, aufrüsten, einkaufen, neue Starterbatterie … das Abenteuer geht in ein paar Tagen weiter …