Trotz Hinweis, dass der Westen des Selous Game Reserve nicht viel zu bieten hat außer schlechten und überwachsenen Pisten mache ich mich auf den Weg dorthin. In 14 Monaten reisen durch Afrika habe ich schon einiges mitgemacht, was soll da noch groß passieren? Nebenbei erwähnt, heißt der Park jetzt eigentlich neuerdings Nyerere National Park.

Durch afrikanische Landschaft

Von Morogoro aus geht es nach Süden. Die erste Hälfte der Strecke geht es im Tal durch die Berge. Eine tolle Strecke. Ich fahre durch dutzende Dörfer, alles ist grün, von Palmen und Bananenstauden gesäumt. Das bedeutet entspanntes cruisen. Wirklich schön. Dann geht es einen Bergpass hinunter, das Tal öffnet sich und ich habe einen tollen Blick auf eine weite Hochebene. Wird glaube ich mal Zeit ein paar Videos zu bearbeiten, das strengt Eure Vorstellungskraft weniger an denke ich.

Die weitere Strecke ist nicht so spektakulär, aber ganz gut zu fahren. Meist harter, festgefahrener Schotter. Gibt Schöneres. Ich plane kurz vorm Gate zu campen und am nächsten Tag in den Park zu fahren. Da – wie ich erfahre – alle Campsites aufgrund weniger Touristen geschlossen haben, suche ich mir einfach eine aus und campe quasi wild. Die Campsites sind ja zugänglich, aber verlassen. Böser Thomas!

Überraschungen und Glück am Gate

Morgens um sieben Uhr habe ich bereits meinen Kaffee getrunken und alles eingepackt – es kann losgehen. Am Gate muss ich in den Park einchecken. Ziemlich teure 70,- US Dollar für mich und – aufgepasst: 150,- US Dollar für mein Auto. Weil der Landrover 2020 Kilogramm wiegt und damit 20 Kilo zu schwer ist für die zwei Tonnen Grenze. Diskussion zwecklos. Da die Alternative fünf Stunden nach Morogoro zurückfahren und am nächsten Tag stundenlang nach Dar-es-allam fahren ist, willige ich ein. Verbrecher!

Aber erstmal habe ich Glück, das Kreditkartengerät funktioniert nicht, ich bekomme einen Gatepass und soll am Ausgang im Osten zahlen. Erkunden wir mal den Park. Gleich hinterm Gate wartet eine Herde Elefanten auf mich, ansonsten ist so die übliche Tierwelt vorhanden: Giraffen, Zebras, Gnus, Antilopen, … Ihr kennt das ja mittlerweile.

Landschaft? Beeindruckend!

Die Landschaft im Westen ist ziemlich beeindruckend, besser als im eigentlich „schöneren“ Osten des Parks. Dafür verfahre ich mich ständige. Zum ersten Mal stimmen die Trails auf Tracks4Africa überhaupt nicht, so das ich einige Male umherirre, letztendlich dann einfach dalang fahre wo Reifenspuren sind. Immer in der Hoffnung irgendwo anzukommen solange die Richtung stimmt. Meist klappt es, aber nicht immer. Kleiner Tipp: Nach heftigem Regen ist der Park fast nicht mehr befahrbar, das wird eine Schlammschlacht. Oder man bleibt auf der gut ausgebauten Hauptstraße … aber laaaaangweilig.

Nach fast sieben Stunden Safari reicht es mir und ich fahre zum Mtemere Gate im Osten. Hier kann ich den Preis Gottseidank nochmal um $ 110,- runterhandeln, man verzeiht mir die 20 Kilogramm zuviel. Zahle aber immer noch ordentliche $ 142,-. Egal! Ob es das nun wert war – ich kann`s noch nicht beantworten.

Wieder alles dicht …

Mein bevorzugtes Camp beziehungsweise die Lodge hat zu, wie eigentlich alle bezahlbaren Übernachtungsmöglichkeiten außerhalb des Parks. Corona-bedingt. Ich fahre zum – ebenfalls geschlossenen – Hippo Camp, darf für € 5,- die Nacht dort verbringen. Die Schlitzohren vor Ort probieren mir erst 15,- US Dollar unterzuschieben. Ein Telefonat mit der Betreiberin klärt dann die Situation. Direkt am Fluss kann ich den Sonnenuntergang genießen, toller Platz mit viel Potenzial. Man könnte was daraus machen. Hätte es jetzt noch Elefanten am anderen Flussufer gegeben … aber gut, man kann nicht alles haben.

Morgen geht’s weiter Richtung Küste und dann mit der Fähre nach Mafia Island … Strandurlaub.

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