Die nächste Station meiner kleinen Sambia-Rundreise ist der Bangweulu See, genauer genommen Samfya direkt am See. Auf iOverlander wird „Christopher`s Private Place“ sehr empfohlen. Fred und Helen, die ich bei den Lumangwe Falls getroffen habe, waren auch dort und waren begeistert, also steht das nächste Ziel fest. Laut Fred sind es ca. vier Stunden Fahrt, sieht auf der Karte länger aus. Ist es dann auch, ich brauche 6,5 Stunden. Schon alleine, weil es zwischen Kabwambwa und der nächsten Teerstraße ca. 80-90 Kilometer teils miese Piste sind.

The Hungry Lion

Gegen 15 Uhr bin ich in Mansa, noch 80 Kilometer bis zum See. Scheint eine größere Stadt zu sein, es gibt zwei Ampeln und ein „Hungry Lion“, eine südafrikanische Fastfood Kette. Wesley, der in meinem Kilimanjaro Team war, arbeitet für die Firma im Management in Lusaka. Zeit, ihm ein Foto zu schicken und kurz zu erwähnen, das die Tomatensauce scheisse schmeckt 🤣. Kurzer WhatsApp Chat, es stellt sich heraus das mein Kili-Team am Wochenende für 2-3,Nächte im Lower Zambezi campen will. Gute Gelegenheit sich mal wieder zu sehen.  Ist aber auch eine lange Fahrt für mich, ca. 400 Kilometer. Mal sehen.

Chris` Private Beach

Erstmal zu Christopher an den See. Ist leicht zu finden, Chris ist nicht da, es soll 100 Kwacha kosten. Vor drei Wochen waren es noch 80 sagt iOverlander. Gut, dann 80.  Der Strand ist klasse, ob ich auf dem Strand campen kann? Klar, kein Problem. Einfach die paar Meter runter fahren. Nach fünf Metern geht nichts mehr. Low Range rein -nichts. Diff Lock rein – es geht ein wenig. Verdammt weicher Sand, ich habe keinen Speed drauf und stecke fest. Option eins: Einfach dort bleiben, wo ich feststecke. Der Wagen steht gerade, allerdings auch mitten auf dem Strand. Etwas am Rand wäre mir lieber. Es geht ein paar Zentimeter nach vorne, dann ein paar zurück. Mit ein bisschen hin und her schaukeln komme ich im Rückwärtsgang raus. Dann auch gleich runter vom Strand. So zumindest die Idee, die aber nicht klappt. Der Motor kocht auch schon dezent, also Zigarette rauchen, Lage checken, welche Optionen habe ich. Option 1-100: Ich ziehe mich mit der Winde raus, ist leider auch alternativlos. Klappt aber. Darf man eigentlich niemandem erzählen, das ich mich mit der Winde von einem Badestrand befreien muss. Irre. Und ich höre irgendwie schallendes Gelächter aus der maltesischen Ecke. Insider. Später erzählt mir Chris, das sie normalerweise den Strand wässern, wenn dort jemand campen will. Macht Sinn, da dadurch der Sand komprimiert wird und besser befahrbar ist.

Chris hat hier ein kleines Paradies. Gut, gibt keinen Strom und keine Dusche und die Toilette ist das Modell „Long Drop“ (Plumpsklo). Aber die Location macht es wett. Chris ist ein super Gastgeber, schaut zweimal am Tag vorbei, fragt ob es mir gut geht, ob ich etwas brauche. Ich will Holz holen, es wird gebracht. Wo ich meinen Müll hinbringen kann? Lass mal, ich mache das schon. „No worries Tom, it’s my job“. Geiler Typ. Mit der Location, ein bisschen Geld und etwas westlichem Know-How könnte Chris hier die beste Lodge und Campsite im Umkreis von 150 Kilometer haben. Und doch, die Leute kommen. Locals, Overlander, kaum Touristen, die gesamte Gegend ist touristisch nicht erschlossen. Hat aber Potential. Aaaah … ich denke schon wieder „Business“. Aber wenn ich sowas hier sehe, dann werde ich bekloppt. Ungenutztes Potential.

Nun denn, auf jeden Fall sind es drei faule Tage am Strand bevor ich weiter ziehe. Es geht in den Kasanka Nationalpark, dort findet gerade die große Fledermaus Migration statt.

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