Central Kalahari Game Reserve – Bape Camp

Tag zwei meines Kalahari Abenteuers. Heute geht es rund 110 Kilometer nach Norden zum Bape Camp. Während es in Khutse noch ein Plumsklo und einen „Donkey“ (aufgehängter Wassereimer mit Duschkopf, Wasser selber einfüllen) gab, gibt es im Bape Camp … genau nichts!

Gegen kurz vor neun mache ich mich auf die Reise. Es ist etwas bewölkt, nicht zu warm angenehmes Wetter zum fahren. Die ersten 10-15 Kilometer sind gut zu fahren. Es geht immer wieder durch große freie Flächen, die Pans. Und dann beginnt der Sand und zwar tiefer Sand. Nicht grobkörnig wie man es vielleicht vom Strand kennt, nein fein wie Staub. Zuerst geht es noch gut ohne Untersetzung (Low Range/Geländegang), irgendwann hilft nichts mehr, also anhalten, Low Range rein, dritter Gang und los. Die nächsten 100 Kilometer wird das auch so bleiben, den der Trail besteht aus tiefem und sehr tiefem Sand.

Nach rund 50 Kilometern kommen ich in Kulumane, einem kleinen Dorf an. Sofort bin ich von Einheimischen umringt, man bietet mir Ketten und anderen Kleinkram an. Es wird nach Süßigkeiten, Zigaretten und Essen gefragt. Zigaretten habe ich. Ich frage nach Feuerholz und sofort macht sich ein Trupp Männer mit meiner Axt auf den Weg. Alle sind super nett, man spricht Englisch; ein Auto wäre schon länger nicht vorbeigekommen (kein Wunder, das ich eine Attraktion bin), ob ich andere Autos gesehen hätte. Habe ich nicht.

Letztendlich lasse ich ein paar Zigaretten, Schmerztabletten und 120,- Pula für eine Kette und Feuerholz da. Man wollte dann noch meine Schuhe haben, da musste ich ablehnen 😂. Ich werde freundlich verabschiedet und man wünscht mir ein sichere Reise. Wenn ich hier nochmal vorbeikomme, kaufe ich vorher ein paar Kleinigkeiten ein und lasse sie dort.

Hinter Kulumane geht es weiter im tiefen Sand. Und die Reifenspuren hören auf, scheint ein paar Tage niemand vorbeigefahren sein. Nicht das es schwer ist den Trail zu finden, aber Reifenspuren hätten den Sand etwas komprimiert und das Fahren leichter gemacht.

Weitere 30 Kilometer später verpasse ich dann doch den Trail und lande ein paar hundert Meter weiter in einem weiteren Dorf. Selbes Spiel, alle total neugierig und freundlich, diesmal nur ein kurzer Chat, den ich will weiter. Der Stopp hatte mich eine halbe Schachtel Zigaretten gekostet. Lustige Geschichte nebenbei: Ich gebe jemandem mein Feuerzeug, um die Zigarette anzuzünden. Erst hält er es verkehrt herum, dann fängt er an den schwarzen Knopf zu drücken, schnipst aber nicht am Rädchen. Ist wohl das erste Feuerzeug was er sieht.

Noch rund 35 Kilometer bis zu meinem Camp. Der tiefe Sand hört einfach nicht auf und so hat der Landrover ganz schön zu kämpfen. Der Fahrer übrigens auch, immer wieder muss gegengelenkt werden, schauen das man die Spurrillen nicht verpasst. Es ist anstrengend.

Die Landschaft ist sensationell, aber über die ganze Strecke immer gleich. Tiere sind Fehlanzeige, mittlerweile haben sich aber auch die Wolken verzogen und die Sonne brennt vom Himmel. Da würde ich mich als Elefant ach nicht in die pralle Hitze stellen.

Fünfeinhalb Stunden später (für besagte 110 Kilometer) bin ich im Bape Camp. Letztendlich nichts anderes als ein sandiger Fleck mit ein paar Bäumen. Kostet aber auch nur 30,- Pula, umgerechnet € 2,50.

Fahrzeug und Fahrer sind am Anschlag, haben den Trip aber gut überstanden. Ich bekomme erstmal ein kühles Bier, der Landy 20 Liter Sprit aus dem Kanister und etwas Kühlflüssigkeit. Es ist super ruhig, tolle Aussicht, wir beide genießen den Nachmittag. Ich zumindest 😉.

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