Geht die Reise weiter?

Tja, erst einmal nicht. Der Kühlschlauch muss ersetzt werden, Kühler selbst hat etwas abbekommen, der Deckel des Kühltanks ist leicht gebrochen. Meine Heckklappe geht nicht mehr auf und Motorhaube nur noch mit zwei Mann. Später in Windhoek erfahre ich, das auch die Zylinderkopfdichtung etwas abbekommen hat und auf dem Weg nach Windhoek zerlegt es dann auch noch die Federung des Fahrersitzes.

Organisation ist alles

Aber im Einzelnen. In Puros habe ich genug Empfang, um Mark in Windhoek anzurufen und Ihn zu informieren. Mark organisiert bei LR Parts den letzten verfügbaren Kühlerschlauch, zwei Jungs von Wilderness Safari sind zufälligerweise auf dem Weg Richtung Puros und nehmen den Schlauch am selben Tag mit. Das läuft schon mal.

Am Dienstag erfahre ich dann, das die Jungs von Wilderness Safari nur bis ins 100 Kilometer entfernte Sesfontain fahren und dort am späten Nachmittag ankommen. Ich muss also nach Sesfontain. Nach viel Blabla in Himba – was ich ja null verstehe – ist jemand bereit mich dorthin zu fahren. Und ja, er zockt mich ab und verlangt für Benzin, das Auto und seine Zeit N$ 3.000,- also ca. € 180,-. Nun muss man wissen, das in dieser abgelegenen Gegend der durchschnittliche Monatslohn (!) N$ 1.000,- beträgt. Ich bin leider nicht in der Position zu verhandeln, also zahle ich den Betrag und wir fahren los. Natürlich mit vier Leuten zusätzlich auf dem Rücksitz, einfach so weil alle nichts zu tun haben.

Mittellos

Da ich mittlerweile weder Rand noch Nam- Dollar habe und die Leute mit meinen US Dollar nichts anfangen können, brauche ich Geld. Es gibt aber in Sesfontain keinen Geldautomaten, dafür eine Art Wechselstube. Funktioniert wie folgt: Man schaut wieviel Cash die haben, überweist einen Betrag auf deren Konto und erhält Bargeld sobald der Betrag verbucht ist.

Was wiederum bedeutet, das man am Arsch ist, wenn man aus Deutschland 🇩🇪 überweisen muss. Geil!

Nun habe ich Gottseidank ein Konto bei der First National Bank (FNB) in Kapstadt und der Wechselheini hat ein FNB Konto in Namibia 🇳🇦. Ich konnte also Bank-intern überweisen, hat dann auch nur Sekunden gedauert bis die Überweisung erfolgte. Auf die Buchungsbestätigung musste ich dann noch 30 Minuten warten und habe dann mein Bargeld erhalten. Die Leute von Wilderness Safari haben wir auf einem Parkplatz getroffen und ich hatte mein Ersatzteil. Ein guter Tag.

Dann ging es zurück nach Puros. Mit fünf Afrikanern und Ladysmith Black Mombazo aus meinem iPhone 100 Kilometer Piste durch die Nacht. Auch ein Erlebnis.

Am Mittwoch habe ich dann den neuen Schlauch verbaut, Wasser und meine letzten zwei Liter Öl nachgefüllt und dann ging es mit Dux auf dem Beifahrersitz nach Opuwo. Wunderschöne Strecke in der Trockenzeit, extrem gefährlich in der Regenzeit von Dezember bis April. Den Pass hoch war nochmal eine echte Herausforderung aber wir sind dann gegen 18:00h in Opuwo angekommen.

Dux ist zu seinem Bruder gegangen, ich habe in der Opuwo Country Lodge eingecheckt. Die ich übrigens sehr empfehlen kann. Opuwo selber ist eher ein Drecksloch wie ich finde. Aber es gibt eine Tankstelle, Supermärkte und Geldautomaten und mehr brauchte ich auch nicht.

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