Dezember 9, 2024

Ich bin vier Wochen durch Sambia gereist und verlasse das Land nun Richtung Tansania. Wie in jedem Land heißt es auch nun „Leaving Zambia“ – Zeit einige Eindrücke von Land und Leuten zu schildern.

Zweirad-Land

Sambia ist das Land der Fahrradfahrer. Quasi die Niederländer Afrikas. Selten habe ich so viele Leute auf Fahrrädern gesehen. Manchmal ist man stundenlang in abgelegenen Gebieten unterwegs und dann kommt einem auf einmal ein Fahrradfahrer entgegen. Im Luambe Nationalpark ist uns eine komplette Fussballmannschaft auf Fahrrädern entgegengekommen. Die wollten zu einem Spiel im nächsten Dorf … nur 25 Kilometer entfernt. Hinten auf dem Gepäckträger wird übrigens so ziemlich alles transportiert, zum Beispiel große Säcke mit Holzkohle, locker 40 Kilogramm schwer. So ein Sack kostet übrigens ca. € 5,-. Lohnt sich also zu kaufen. Brennt ziemlich gut, hält ewig.Leaving Zambia

Ich muss sagen, ich habe mich in Sambia ziemlich wohl gefühlt. Die Menschen sind super nett, sehr freundlich, hilfsbereit. Ich hatte nie ein Gefühl von Unsicherheit, gar Angst. Es gibt besonders in Städten immer mal wieder Bettler, aber von Kriminalität habe ich nichts mitbekommen. Insgesamt ist das Land sehr sicher, auch wenn ich wenig Polizeipräsenz wahrgenommen habe. Im Vergleich zu Sambia ist Südafrika Kriegsgebiet.

Reisen in Sambia

Das Land ist ziemlich leicht zu bereisen, wenn man ein wenig vorausschauend plant. Tanken ist kein Problem, aber nicht immer kann man mit Kreditkarte oder US Dollar bezahlen. Geldautomaten funktionieren gerade in ländlichen Gebieten manchmal (meist) nicht. Die Visakarte geht meistens, MasterCard eher selten. Fast alle Camps nehmen nur Cash, von daher sollte man immer ausreichend Bargeld „tanken“. Falls alle Stricke reißen gibt es immer wieder die Möglichkeit auf der Straße Euro oder Dollar in die lokale Währung Kwacha zu tauschen. Ich kam noch nicht in diese Not, der Wechselkurs ist wahrscheinlich nicht gut. Letztendlich ist es Afrika, da findet sich immer eine Lösung. Gibt es ein Problem, löst man dies eben afrikanisch: „Let`s make a plan“. Meist funktioniert es.

Einkaufen

Einkaufen ist recht unproblematisch. Obst und Gemüse bekommt man besser und günstiger auf der Straße und kleinen Märkten als in den Supermarktketten wie Spar oder Shoprite. Und man unterstützt die einheimische Bevölkerung. Um eine Vorstellung zu geben:

  • 1kg Tomaten, Süßkartoffeln oder Zwiebeln = € 0,50
  • Papaya in der Größe eines Rugby-Balls = € 1,20
  • Eine Salatgurke = € 0,10

Und alles frisch! Fleisch kann man beim lokalen Metzger kaufen. Die Vorstellung, das Fleisch stundenlang in der Sonne liegt und von Fliegen umgeben ist könnt Ihr häufig vergessen. Okay, gibt es auch – je ländlicher desto wahrscheinlicher ist es, das die Metzgerei eine Bretterbude ist und der Kühlschrank noch nie funktioniert hat. Davon habe ich dann die Finger gelassen. An Seen und Flüssen einfach die Einheimischen nach Fisch fragen. Die Qualität ist super, alles was frischer ist schwimmt noch im See. Für zwei große Fische (ca. 40 Zentimeter) habe ich € 9,- bezahlt. Was natürlich für hiesige Verhältnisse zu viel ist, aber dennoch für beide Seiten ein gutes Geschäft. Handeln muss man allerdings immer.

Es gibt natürlich nicht jederzeit alles was wir von Zuhause kennen, damit kommt man jedoch gut klar. Dafür hat es getrocknete Früchte, die wie Sauerkirschen aussehen und schmecken (ich hab den Namen vergessen) oder Tamarind, was wir als Paste aus der asiatischen Küche kennen. Sieht aus wie eine braune Bohne. Denke ich muss mir mal ein Rezept mit frischem Tamarind einfallen lassen …

Landschaft und Nationalparks

Landschaftlich fand ich Sambia nicht sooooo spektakulär. Aber es gibt jede Menge  Tiere zu beobachten. Ich hatte Zebras, Elefanten, Antilopen und Hippos direkt im Camp. Man lebt eben im Einklang mit der Natur. Die Nationalparks sind schön und zu empfehlen, South Luangwa war einer der Schönsten fand ich. Aber auch der Lower Zambezi war cool. Tiere sieht man ausreichend auch außerhalb der Parks und kann sich so den teuren Eintritt sparen. Das Geld ist besser in eine schöne Lodge investiert und davon gibt es ausreichend. Mit im Schnitt 45,- US Dollar pro Person und Fahrzeug sind die Nationalparks nicht ganz günstig (…aber es kommt in den nächsten Wochen noch schlimmer).

Meeting friends …

Wie in allen anderen Ländern waren es wieder die zufälligen Begegnungen, die es ausgemacht haben. Ich in Sambia fast vier Wochen mit Joël aus der Schweiz gereist, was sehr cool war. Jay aus Südafrika hat mich einige Tage begleitet. Im Eagles Rest am Kariba See habe ich Tom aus dem Rheinland kennengelernt. Die Zeit dort war leider viel zu kurz. Am Tanganjika See hatte ich eine tolle Zeit mit Bin aus China, Swastika aus Indien und einem Team deutscher Wissenschaftler. Kasama im Norden war als Zwischenstopp geplant, hier habe ich Herrmann aus Tansania, Adam aus Michigan (danke für den Tipp mit der Werkstatt) und Frederic aus Paris kennengelernt. Und so wurden es dann vier Tage.Leaving Zambia

Ich hoffe ich sehe einige Leute wieder, falls es passt werde ich Herrmann auf seiner Farm in Moshi direkt am Kilimanscharo in Tansania besuchen.

Und so heißt es „Leaving Zambia“ und es geht im zwölften Monat meiner Reise in Land Nummer fünf: Tansania. Wie immer bin ich gespannt was mich erwartet, aber ich glaube es wird ziemlich cool …

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