Ich verlasse Burundi Richtung Tansania. 14 Tage lang habe ich das kleine Land in Zentralafrika bereist und ich muss wirklich sagen: Es hat mir sehr gut gefallen! Eigentlich hatte ich Burundi nicht auf dem Plan, jetzt bin ich froh, die Entscheidung für Burundi getroffen zu haben.

Was macht man da?

Burundi hat keine großen Sehenswürdigkeiten, keine außergewöhnliche Tierwelt, nicht die Attraktion, die man nur hier sehen kann. Aber es hat für mich einen gewissen Charme. Die Berge im Norden, die Strände des Tanganyika Sees, Bujumbura mit schönen Cafés und Restaurants. Es hat mich überrascht. Es ist sauber, kaum Müll zu sehen, was nicht typisch für Afrika ist. Man kann gut Einkaufen, zumindest in der Hauptstadt. Im Restaurant war immer alles auf der Karte verfügbar, nicht zu 90% „haben wir leider nicht“. Und die Burundis sind einfach tolle, hilfsbereite Menschen. Ich fand es toll in Burundi und würde wiederkommen.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, zukünftigen Reisenden ein paar Tipps mit auf den Weg zu geben:

  1. Das gesamte Thema „Visa“ ist ein Stolperstein für einen längeren Aufenthalt. Lösbar, dennoch verbesserungsfähig. Alles zur Einreise mit dem Auto und der Verlängerung des VISA findet Ihr hier.
  2. Plant Eure Reise gut! Hier meine ich in allererster Linie den Benzinverbrauch, wenn Ihr mit dem Auto reist. Benzin ist Mangelware, Diesel noch schlechter zu bekommen. Also vollgetankt über die Grenze fahren und wenn möglich mindestens 25% Reserve in Benzinkanistern mitnehmen! In Gitega betreibt Al Karim einen Shop in der Stadt und die Kingfisher Tankstelle etwas außerhalb. Und er bunkert Reserven. Wenn’s mal eng wird mit Treibstoff, ist das eine gute Anlaufstelle.
  3. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es viele, Campingplätze keine. Auch Plätze zum Wildcamping sind schwer zu finden, ohne gleich das ganze Dorf um sich zu haben. Überhaupt kann man mit dem Thema „Camping“ wenig in Burundi anfangen. Es erstaunt, das ein Tourist im Zelt übernachten will, kennt man hier nicht. Restaurants, Strandbars, kirchliche Einrichtungen sind eine gute Anlaufstelle. Meist kann man umsonst übernachten, sollte aber eine „Spende“ da lassen.
  4. Sicherheit, immer ein Thema. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt und kann sagen: Es ist ein sehr sicheres Land. Die Militär- und Polizeipräsenz ist hoch, Wachleute stehen vor Bars, Restaurants, Hotels, Banken und Supermärkten. Ungewohnt für mich als Europäer, es kann auch bedrohlich wirken, ich habe es einfach akzeptiert. Der Umgang mit Touristen, mit Weißen im allgemeinen ist zurückhaltend höflich und respektvoll.
  5. Polizeikontrollen sind Alltag. Während man sich im Norden entschuldigt, das man mich angehalten hat und mir eine gute Reise wünscht, ist der Ton rund um die Hauptstadt ein anderer. Hier wird direkt nach Geld, einer Fanta, etwas zu Essen gefragt. Es wird nicht einmal der Versuch unternommen, mir ein Vergehen vorzuwerfen, man kommt gleich zum Thema. Ein normaler Polizist verdient in etwas 40,- US Dollar im Monat, das reicht selbst in Burundi nicht zum Leben. Verständlich, das man sein Gehalt etwas „aufbessern“ möchte. Die meisten sprechen nur Kirundi und Französisch, besser zumindest in diesem Augenblick nur Englisch zu sprechen, dank der Sprachschwierigkeiten kann man schnell weiterfahren. Oder erst gar nicht anhalten. Ein übliches „Trinkgeld“ sind übrigens 2.000,- burgundische Franc, circa € 0,90.
  6. Burundi war belgische Kolonie, man spricht demnach: Französisch. Und Englisch? Wenig, teilweise gar nicht. Jüngere Burundis sprechen durchaus auch Englisch, in der Hauptstadt kommt man damit auch meist weiter. In weiten Teilen des Landes ist man allerdings ohne Französisch etwas verloren. Aber irgendwie kommt Ihr schon durch … Bon chance.
  7. Geldautomaten gibt es ausreichend, nicht immer ist Geld verfügbar, nicht immer funktioniert die Verbindung zu Eurem Geldinstitut. Nach meiner Erfahrung wird es am Ende der Woche schwierig bis unmöglich Geld abzuheben, die Automaten sind leer. Habt auf jeden Fall eine Visakarte dabei, Mastercard oder anderes wird selten akzeptiert. Außer in besseren Hotels / Restaurants in Bujumbura ist es zudem nicht möglich mit Kreditkarte zu bezahlen. Was immer geht sind US Dollar, hier bekommt man auch einen sehr guten Wechselkurs. Euros sollen auch funktionieren, kann ich aber nicht gesichert sagen.
  8. Mobiles Internet (4G) ist überall verfügbar, sehr ländliche Gegenden einmal ausgenommen. Der beste Anbieter ist Lumitel, SIM Karten und Airtime zum aufladen ist überall verfügbar. Ich habe bereits vor der Grenze eine aktivierte SIM Karte ohne Registrierung gekauft. Wie das abläuft, wenn man eine SIM neu registrieren muss, kann ich nicht sagen. Die Burundis helfen hier aber jederzeit weiter. Die wichtigsten USSD Codes sind:
    1. General menu: *100#
    2. To check account balance: *131#
    3. To register Data: *150#
    4. To check data balance: *150# (10 im Menü wählen: „Solde“)
    5. To recharge airtime: 130PIN code#
  9. Einen Stromadapter braucht man nur für die deutschen Schuko-Stecker. Handyladegeräte und ähnliches können direkt verwendet werden. Das selbe System findet Ihr in Ruanda.

Ja, damit seid Ihr fürs Erste gewappnet und könnt auf Entdeckungsreise in Burundi gehen. Das Land ist einfach zu bereisen, 10-14 Tage reichen aus um das Meiste zu entdecken. Wer Fragen hat, schreibt am Besten einen Kommentar.

Und jetzt heißt es für mich „Bienvenue Burundi“ zu sagen, es geht zurück nach Tansania …

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