In Opuwo scheint es mir keine gescheite Werkstatt zu geben, nur so afrikanische Bastler mit gefährlichem Halbwissen. Bestätigt mir dann auch der Manager der Lodge und empfiehlt mir nach Oshakati zu fahren. Ich recherchiere am Abend ein wenig im Netz und BINGO! Ich finde Northern Auto Repairs in Oshakati und die werben mit „Landrover Specialist“. Telefoniere dann am nächsten Morgen mit dem Inhaber Braam Ellis, der allerdings in Tsumeb ist, sein Bruder Josef aber in Oshakati. Also ab ins Auto und nichts wie hin. Sind zwei Stunden entspannte Fahrt über Teerstraßen, das hält der Landy gut durch.

In Oshakati dann leichte Verstimmung bei mir, macht den Eindruck als will die den Wagen in der Werkstatt behalten, ich muss irgendwie zu einer Lodge kommen und dann wird am nächsten Tag erstmal geprüft, was möglich ist. Klingt jetzt nicht gut für mich. Dann taucht Joseph Ellis auf und auf einmal wird alles gut. Die Probleme sind schnell erklärt und Joseph macht sich gemeinsam mit mir sofort an die Arbeit. Nicht ohne zu Erwähnen wie sehr er Landrover haßt, der Spezialist ist sein Bruder in Tsumeb, was aber zu weit gewesen wäre.

Wir finden den Fehler beim Öffnen der Motorhaube. Es war eine kleine blöde Mutter unter der Springfeder, die da nicht hingehört und das Öffnen beziehungsweise Schließen verhindert hat. Da musste erstmal drauf kommen. Funktioniert jetzt fast wie neu. Nebenbei schnappe ich noch so gut wie jedes Schimpfwort auf Africaans auf, Landrover und Joseph Ellis werden wohl keine Freunde mehr ;-).

Dann Wagen ausräumen, Schubladen rausschrauben – die gut befüllt locker 120 Kilo wiegen -, nebenbei den Wagen noch von innen reinigen und irgendwie schaffen es die Jungs dann das meine Heckklappe wieder aufgeht.

Den gerissenen Deckel des Kühlbehälters klebt Joseph erstmal mit Sekundenkleber, das hält. In Windhoek hole ich mir dann ein neues Teil bei LR Parts. Der Kühler wird ausgebaut und am nächsten Morgen gereinigt und geschweißt. Zuguterletzt findet Joseph noch eine passende Viskosekupplung für den Ventilator im Motorraum, wo die herkommt weiß kein Mensch. Dann Probefahrt durchs Gelände – es passt und der Motor überhitzt nicht mehr. Wie geil. Joseph ist auch echt der Knaller. Alles was nicht 150% ist, wird auseinander gebaut und neu gemacht, sonst ist es nicht gut genug. Dann werden noch alle Flüssigkeiten aufgefüllt und der Landy bekommt eine dringend nötige Wagenwäsche spendiert.

Nur um das auch noch zu erwähnen, natürlich fährt mich Joseph zu meiner Lodge und holt mich morgens wieder ab. Zum Einkaufen leiht er mir einen seiner Wagen, mit meinem hält er es für zu gefährlich: „They crash your windows and rob everything out of your car in front of the security these bastards“.

Was ein geiler Typ.

Für 1,5 Tage in der Werkstatt berechnet mir Joseph N$ 3.500,-. Ich habe locker mit dem doppelten gerechnet und das wäre völlig okay gewesen. Wenn Ihr mal im Norden oder Nordosten von Namibia einen Mechaniker braucht, fahrt zu Northern Auto Repairs!

Für mich geht’s weiter auf meiner Reise. Immer mit einem Auge auf die Motortemperatur, aber alles passt. Insofern fahre ich wieder entspannt weiter zu meinem nächsten Ziel: Der Etosha Nationalpark 🏞.

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