In die Hauptstadt Burundis

Hallo liebe Leser, die Reise in Burundi geht weiter. Vom Ruvubu Nationalpark geht es in die Hauptstadt Bujumbura, wo ich in zwei Tagen mein VISA verlängern muss. Es sind nur 260 Kilometer, …

… für die man allerdings fünf Stunden braucht. Möchte ich nicht am Stück fahren, warum auch, ich habe ja Zeit. Mein Zwischenziel heißt Gitega. Campingplätze sind Fehlanzeige, die Hotels … naja, das hatte ich schon in Muyinga. Letztendlich zeigt Google Maps mir ein Restaurant, was ganz ordentlich aussieht. Vielleicht kann man dort übernachten?

Gastfreundschaft? Absolut!

Kann man. Wenn man die Offroad Strecke (in der Stadt) dorthin schafft. De facto wird hier gerade noch gebaut und man ist etwas überrascht über mein Anliegen hier zu übernachten. Letztendlich bekomme ich von Fabien, dem Besitzer, das Okay und wir einigen uns auf 10,- USD für die Nacht. Ja, zuviel, weiß ich, aber ich möchte damit auch das Angebot zu übernachten wertschätzen. Außerdem brauche ich Benzin, man hört sich um wo ich welches bekommen kann. Das ist super und hilft schon mal sehr. Während meines Aufenthalts kümmert sich ein jüngerer Mitarbeiter um mich, fragt ob ich etwas brauche, was ich essen möchte, ist immer da für mich. Die Kommunikation ist etwas holprig, da mein Französisch genauso gut ist wie sein Englisch. Aber irgendwie geht es. Für Gastfreundschaft bekommt Burundi schon mal fünf von fünf Sternen.

Camping @ Favina Home Motel

Abends im Restaurant haut mich das Essen nicht gerade um, dafür das lokale Bier. Schmeckt sauer, leicht bitter, sieht aus wie Cappuccino und hat mit Sicherheit nichts mit normaler Braukunst zu tun. Aber man muss alles mal probieren. Fazit: Einmal reicht.

Die Suche nach Benzin

An der Bar lerne ich dann Aime-Richard kennen. Er wohnt gleich nebenan. Dank der Hilfe des lokalen Bieres ist mein Französisch jetzt noch schlechter als eh schon. Wir quatschen ein wenig, Ich erfahre es gibt wohl ein „Cultural Village“ in der Nähe was man besuchen kann. Vielleicht ein Plan für Sonntag. Jetzt muss der Onkel Thomas aber erstmal ins Bettchen …

Am nächsten Morgen. Aime-Richard meldet sich per WhatsApp. Ja, hervorragend geschlafen, danke der Nachfrage. Ich brauche immer noch Benzin, Aime-Richard hört sich um und findet eine Tankstelle die Benzin hat. Das „Cultural Village“ lassen wir mal, Treibstoff ist wichtiger. Erster Halt: Ein indischer Supermarkt. Der Inhaber betreibt auch eine Tankstelle außerhalb von Gitega, die gerade Benzin bekommen hat. Some-Richard möchte schauen, ob er wirklich Benzin hat und verhandeln, das ich soviel bekomme wie ich brauche. Ohne den ganzen Tag in der Schlange zu stehen. Es stellt sich heraus, das der Chef an der Tankstelle ist. Gut, weiter geht es.

So viel Du brauchst

An der Kingfisher Tankstelle lerne ich dann Al Karim , den Inhaber kennen. Es gibt Benzin, der Preis ist regulär, ja ich darf mich vordrängeln. Reisende werden gerne unterstützt. Wieviel Benzin ich brauche wird gefragt. Volltanken wäre gut, aber 20-30 Liter reichen auch, ich will nicht unverschämt sein. „Ich geb Dir soviel Benzin wie Du brauchst, das ist kein Problem!“. Okay, dann machen wir die Jerry Cans auch voll. 30 Minuten später rolle ich mit 205 Litern Treibstoff vom Hof. Und um nur $ 120,- ärmer, da Karim mir einen sensationellen Wechselkurs gibt. 3000,- Franc für den Dollar, statt regulär 2000,- Franc. Wie geil ist das denn …

Aime-Richard … my man!

Selten hat man einen strahlenderen Thomas gesehen, die Weiterreise durch Burundi ist gesichert. Für die 120 Kilometer nach Bujumbura brauche ich fast drei Stunden. Grundsätzlich ist die Straße okay, es fehlt nur immer mal wieder ein Stück. Und die Schlaglöcher sind ziemlich groß. Abgesehen davon eine schöne Strecke durch die Berge Burundis, sehenswert und malerisch.

Staatsmacht vs. Thomas

Die Polizei stoppt mich dreimal wegen nichts. In Tansania hat man mir wenigstens noch zu schnelles Fahren vorgeworfen, um mir Geld aus der Tasche zu ziehen. Hier kommt man direkt zur Sache und möchte Geld. Einfach so. Da meine Freunde von der Staatsmacht kaum Englisch sprechen und nur Französisch, spreche ich spontan kaum Französisch und nur Englisch. Es ist keine Kommunikation möglich, die Jungs geben auf und wünschen mir „Bon voyage“ … gute Reise. Das setzt sich dann in Bujumbura fort. Die Korruption ist überall, aber man gewöhnt sich daran. Bislang kann ich nach 1-2 Minuten immer weiterfahren. Ohne Bestechungsgelder zu bezahlen.

Und so heißt mich Burundis Hauptstadt willkommen. Mal schauen, wie die Stadt so ist und was sie bietet …

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