„Es ist einfach mega, da müßt Ihr mal hin!“
Okay, warum nicht. Im Sommer 2017 beschlossen meine Freundin Claudia und ich also, eine dreiwöchige Tour durch Kuba zu unternehmen. Mit Rucksack. Also „backpacking“. Natürlich haben wir mit einigen unserer Freunde über die Reise gesprochen und das Gespräch war wie folgt:
„Ihr machst was ???“
„Wir fahren nach Kuba“.
„Nein, vorher…“.
„Äh, Du meinst Backpacking?“
„Leute, Ihr seid Mitte vierzig!“
46 um genauer zu sein. Und ja, es ist vielleicht ungewöhnlich, einen Urlaub nur mit dem Rucksack, ohne feste Reiseroute und ohne feste Buchungen eines Hotels zu verbringen, wenn man die „große 50“ schon sehen kann. Aber da wir kein Gesetz gefunden haben, das es zwei Deutschen im Alter von 46 Jahren nicht erlaubt, in Kuba Rucksacktouren zu machen, haben wir es getan.
Und so ging es dann im Sommer 2017 von Frankfurt am Main nach Madrid und von dort nach Havanna. Übrigens, wenn Ihr Raucher seid so wie ich – keine Transferflüge über Madrid. Das ist ein 200%iger Nichtraucherflughafen, nicht zum Aushalten. Abgesehen davon ein Flughafen wie jeder andere und Gott sei Dank verbringen wir hier nur vier Stunden, bis unser Flug nach Havana startet.
Spät abends waren wir dann auf Kuba und in unserem Hotel, das wir für die ersten drei Tage gebucht hatten. Okay, ich sagte „keine Buchungen“, aber wenn Du sehr spät in der Nacht ankommst, willst Du in einer fremden Stadt mit kaum Spanischkenntnissen nicht noch ein Hotel suchen. Also haben wir das vor unserer Reise organisiert.
Wir wurden sehr herzlich empfangen und verbrachten den Rest des Abends mit einigen Cuba Libres vorm Hotel um den reisestress abzuschütteln und erst einmal anzukommen.
Unser Hotel „Santa Isabel“ war perfekt direkt an der Plaza de Armas gelegen, dem ältesten Platz in Havana. Die „Calle Obispo“ – Havannas älteste asphaltierte Straße – beginnt hier und führt bis zur Avenida del Bélgica, wo sich die berühmte Bar und das Restaurant „El Floridita“ befindet. Berühmt, weil Ernest Hemingway an dieser Stelle seinen Daiquiri getrunken hat. Es ist einen Besuch wert, aber es ist sehr touristisch und die Preise sind für kubanische Verhältnisse recht hoch.
Am nächsten Morgen nach einem guten kubanischen Frühstück erkundeten wir Havana`s Altstadt. Wenn man der „Obispo“ folgt, findet man unzählige nette kleine Bars, Restaurants, Straßenmusiker und vieles mehr. Da wir eh keinen konkreten Plan hatten, haben wir uns erstmal viel Zeit genommen, diesen Teil der Stadt zu entdecken. Wir bogen in einigen kleinen Gängen nach links und rechts ab und ließen die Altstadt auf uns wirken.
Wenn Sie dem „Obispo“ bis zum Ende des „El Floridita“ folgen, gelangen Sie zum Parque Central. Genau hier auf dem Paseo de Marti beginnen die Bustouren durch Havana. Ich denke, Ihr kennt diese Hop-on-Hop-off-Busse aus anderen Ländern und ja, es ist eine gute Möglichkeit, eine Stadt zu entdecken. Ich mag diese Art von Sightseeing nicht so, aber meine Freundin liebt es. Ich hatte Glück, heute aus unbekannten Gründen keine Bustouren – Schwein gehabt.
Alternativ haben wir uns dann für eine Tour mit einem amerikanischen Oldtimer entschieden. Die findet man überall in der ganzen Stadt und besonders am Parque Central. Es ist definitiv ein „Muss“, mal mit einem Oldtimer unterwegs zu sein, wennn man in Havana ist. Cabrio ist natürlich bei schönem Wetter die erste Wahl. Wir haben die Tour mit einem anderen deutschen Paar gemacht, das wir gerade kennengelernt hatten, wir zahlen zusammen circa 40,- Euro für diese einstündige Fahrt. Unser Fahrer hat uns durch die ganze Stadt geführt, viel erklärt und wir hatten eine tolle Zeit. Die Tour beinhaltete den Besuch seines eigenen Hauses in Havana ;-). Nichts als Highlights …
Nachdem wir den größten Teil des Tages damit verbracht haben, die Stadt zu erkunden, ist es definitiv Zeit für einen Moquito oder Daiquiri. Okay, um ehrlich zu sein, in Kuba ist immer „Moquito-Zeit“. Und Gott sei Dank ist die nächste schöne, altmodische Bar immer in der Nähe.
Wenn Ihr mich jetzt nach „dem besonderen Ort“ in Havana fragt, da gibt es so viele. Ich kann da echt keinen Rat geben, wohin man definitv muss oder was sehenswert ist. Wir haben uns treiben lassen und hatten eine schöne Zeit. Einfach nicht stressen lassen und in die Atmosphäre der Stadt eintauchen.