Auf Safari: Tarangire, Serengeti und Ngorogoro Krater

Meine Reise hat mich nach 14 Monaten in den Norden Tansanias geführt. Hier an der Grenze zu Kenia sind die großen touristischen Attraktionen zuhause. Das ist zum einen der Kilimanjaro, aber auch viele Nationalparks. Und so gehe ich mal wieder auf Safari: Tarangire, Serengeti und Ngorogoro Krater Nationalpark.

Tarangire Nationalpark

Mein erster Stopp auf dem Weg in die Serengeti ist der Tarangire Nationalpark. Dieser liegt ungefähr drei Stunden von Arusha entfernt Richtung Westen. Gegen 13 Uhr bin ich am Gate. Mein Plan: Etwas Safari am Nachmittag, im Park campen, am nächsten Tag nochmal den Park erkunden. Das wiedermal happige Eintrittsgeld von 143 USD erlaubt es mir 24 Stunden im Park zu verbringen.

Also erledige ich die Formalitäten, bezahlt wird mit Kreditkarte, VISA- oder Mastercard sind empfohlen. Dann geht es los. Der Park ist wirklich komplett voll mit Tieren. Tausende Gnus und Zebras, große Büffelherden, Elefanten. Viele Tiere sind im Zuge der „Großen Migration“ im November und Dezember bereits von Kenia nach Süden gewandert. Die Tiere folgen dem Wasser und entfliehen der Trockenheit im Norden.

Aber man entdeckt auch Kleines: Schildkröten, irgendwelche Marder, Füchse und Vögel. Da glüht die Kamera und ich wechsele ständig zwischen Teleobjektiv und Weitwinkel, denn auch die Landschaft ist mal wieder wunderschön.

Nach vier Stunden reicht es, lange genug im Auto gesessen, und so fahre ich zum Camp. Ein schöner Platz, aber Dusche und Toilette funktionieren mal wieder nicht. Für was zahle ich hier 30 USD???

Egal, am Lagerfeuer bei einem tollen Sonnenuntergang entspanne ich mich und lasse den Abend ausklingen. Am nächsten Morgen nutze ich die Zeit für einen weiteren Game Drive und werde auch diesmal nicht enttäuscht. Letztendlich war es teuer, aber auch schön und für mich das Geld diesmal wert.

Die berühmte Serengeti

Nächster Halt: Serengeti Nationalpark und Ngorogoro Krater. Ich übernachte außerhalb des Parks und plane am nächsten Morgen mich auf den Weg zu machen. Wie in einem vorherigen Beitrag erwähnt, möchte ich die „Great Migration“ gerne sehen, weiß aber, das dies auch Glücksache ist. Die Strecken sind lang, die Straßen schlecht, 2-3 Tage muss man schon in der Serengeti verbringen. Alles andere ist einfach nur Stress. Übersetzt in derzeitige US-Amerikanische Währung sind das ungefähr 500,- Dollar. Finde ich viel. Eigentlich zu viel.

Mein Freund und Overlander-Kollege Jay ist bereits einen Tag vor mir in den Serengeti Nationalpark gefahren. Also kurze WhatsApp an Jay, Antwort: „Not worth the money, just a big expansive nationalpark“. Hmmm … da fängt man an zu überlegen. 19 Nationalparks habe ich in den letzten 14 Monaten meiner Reise schon besucht und so gut wie jedes Tier mehrfach gesehen. Soll ich oder soll ich nicht? Vielleicht nur ein Tagesausflug um den Ngorogoro Krater zu sehen, in den Krater fahren fällt aber für mich eh aus. Es kostet – festhalten – $ 295,- plus 18% Steuer. Nur für mein Auto. Ich muss da mal drüber schlafen.

Entscheidungen

Der nächste Morgen beginnt um 07:30 Uhr. Kaffee, Zigarette, Sachen zusammen packen. Eine Stunde später bin ich startklar … und entscheide mich gegen Serengeti, Ngorogoro und Safari. Ich habe schon so viel gesehen und das ist mir das Geld nicht wert. „There’s no value for the money“, würde Jay sagen. Mein Tipp: Plant 4-5 Tage für Euren Serengeti Trip ein und bucht eine Safari bei einem der zahlreichen Anbieter. Ihr seht mehr, macht Euer Auto auf den miserablen Straßen nicht kaputt und könnte die Zeit viel besser genießen.

Plan B

Ja, es muss nun Plan B her. Ich unternehme außerhalb des Parks in Karatu ein Wanderung zu den Endoro Wasserfällen und den „Elephant Caves“. Die 2-stündige Wanderung kostet 17 USD, man muss einen Guide und einen bewaffneten Ranger mitnehmen. Für den Fall, das man auf wilde Tiere, vorzugsweise Elefanten trifft. Der Pfad ist schmal, ein Wunder wie die Elefanten es hier lang schaffen. Wir sind leise, überall könnten Elefanten sein, Geräusche schrecken sie nur auf. Wir bleiben ein um das andere Mal stehen, Anton – mein Ranger – erklärt mir, das man Elefanten anhand der Verdauungsgeräusche hört. Man denkt ein so großes Tier müsste Geräusche beim Gehen machen. Weit gefehlt, Elefanten haben sowas wie Stoßdämpfer in den Füßen, da hört man nichts!

Aber leider alles ruhig, schade. Es wäre ein Erlebnis gewesen. Die Elefanten graben übrigens hier in den Bergen nach Mineralien, die wichtig für Ihren Stoffwechsel sind. So entstehen die „Elephant Caves“. Mehr Löcher im Berg als echte Höhlen.

Dann geht es zu den Endoro Wasserfällen. Nicht die Niagarafälle, aber cool. Rund 100 Meter stürzt das Wasser den Berg hinab, derzeit führt der Fluss aber nur wenig Wasser. Dennoch ein schönes Erlebnis und eine tolle Tour.

Lunch auf Afrikanisch

Gegen Mittag geht es Richtung Migombani Camp. Auf dem Weg dorthin halte ich an der „African Gallery“. Ein Kaffee und eine Kleinigkeit essen wäre jetzt gut. Eigentlich ist das ein riesiger Souvenirladen mit Restaurant. Schön gemacht, tolle Sachen, halt etwas für Touristen. Einige Bilder würden sich gut in meiner Wohnung in Kapstadt machen, aber ich kann das alles nicht transportieren. Also … ins Restaurant. Ich bestelle Burger, zweierlei Chips (Pommes), Salat und eine Cola. Erwartungen? Keine! Was soll schon kommen … ich weiß ja mittlerweile wie das hier abläuft.

Weit gefehlt … es haut mich aus den Socken. Toll angerichtet, super lecker. Dazu Tomaten- und Mangorelish, sowie Mayo und Korianderpesto. Hausgemacht! Kommt noch besser, mein Kellner erklärt mir was ich auf den Tellern habe und legt mir die weiße Stoffserviette auf den Schoß. Service wie im Sterne-Restaurant. Klasse! Ist das jetzt teuer? Nein, ich zahle 30.000 tansanische Schilling, etwa € 12,-. Und das war eines der teueren Gerichte. Also: Unbedingt empfehlenswert.

Camping deluxe

Gestärkt und guter Laune geht es die letzten Kilometer ins Migombani Camp. Geht ziemlich steil den Berg hoch, da glüht die Öltemperaturanzeige im Landy. Aber ein Traum von einem Camp. Gepflegter, grüner Rasen – man könnte Golf darauf spielen – und ein toller Blick auf Lake Manyara. Regenwasserdusche von Hans Grohe, warmes Wasser, Wifi und ein Infinity Pool. So macht das Reisen Spaß. Und während jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, Corona in Deutschland wieder explodiert, bin ich froh weit weg der Heimat ein normales Leben führen zu können. Vielleicht habe ich doch irgendwas richtig gemacht …

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