Ich bin nun wenige Tage in Uganda – der Perle Afrikas wie die Leute sagen. Kann ich momentan nicht bestätigen, viel habe ich noch nicht gesehen. Es braucht immer ein paar Tage um anzukommen und sich an ein neues Land zu gewöhnen. Die erste Woche ist dann meist der Organisation gewidmet.

Herausforderungen – wie immer

Aber eigentlich sind es immer die gleichen Herausforderungen: Neue Gepflogenheiten, neue Währung, SIM Karte organisieren. Wie ist die Infrastruktur, gibt es Tankstellen, Supermärkte, Geldautomaten? Für Uganda kann ich sagen, das die Infrastruktur stimmt. Vor allem: Es gibt wieder Supermärkte, echte Supermärkte. Das ich mich mal über sowas freue. In den nächsten Wochen wird sich allerdings heraus stellen, dass das ein Einzelfall war.

Insgesamt wirkt das Land sehr modern, Kampala – die Hauptstadt – soll eine der schönsten Städte Afrikas sein. Dennoch werde ich mir diesen Moloch aus fast zwei Millionen Menschen nicht antun.
Entebbe im Süden Kampalas ist auf den ersten Blick fast europäisch. Ordentliche Straßen, kein Müll, alles sauber, gepflegt. Doch hinter der Fassade lauert Afrika … die Bretterbuden und Garküchen, hunderte, vielleicht tausende kleiner Shops, hier liegt der Müll den man sonst nicht haben, ja sehen will. Hier liegt auch der größte internationale Airport des Landes und damit Eintrittstor nach Uganda. Ist vielleicht deshalb auf den ersten Blick alles „nice and shiny“? Ein Schelm, wer hier Böses denkt …

Von Entebbe aus führt ein 35 Kilometer langer Express Highway nach Kampala. Selten sowas Ordentliches und Gepflegtes gesehen. Bis hin zum Grünstreifen am Rand ist der Highway vom Allerfeinsten. Da drängt sich die Frage auf, warum man nicht alle Hauptverkehrsstraßen derart ausbaut. Geld? Schätze nein. Gebt dem Chinesen noch einen weiteren Flughafen, Hafen, eine Mine oder sonst was und er baut Euch in Rekordzeit Highways vom Feinsten. Schafft auch Arbeitsplätze, oder? Nein, nicht einen. China kommt mit einer kompletten Mannschaft, rockt in 12 Monaten mal eben ein paar hundert Kilometer Autobahn durchs Land und verschwindet wieder.

Dies und Das

So … abgeschwiffen, wo war ich? Ach ja, Uganda und erste Eindrücke. Die lokale Währung ist der „Uganda Schilling (UGX)“. Wo das „X“ herkommt, weiß kein Mensch. Ein Euro sind 4.000,- UGX, die Inflation lässt grüßen. Aber wo kann man schon mal eine halbe Millionen aus dem Geldautomaten ziehen, hat auch was. Schachtel Zigaretten? 15.000,-! Herrlich …

Lebensmittel haben relativ vertretbare Preise, vieles ist wirklich günstig. Wie immer, kauft man Obst und Gemüse am Besten auf dem Markt. Fleisch könnte wieder eine Herausforderung werden. Alles was aus dem Ausland kommt ist sehr teuer. Schokolade, Gummibärchen (Haribo), Wein, Spirituosen. Für einen normalen Weißwein zahlt man schnell mal mindestens € 20,-. Dafür ist ein Restaurantbesuch sehr günstig, selten kostet es mehr als € 10,- für ein Hauptgericht mit Getränk. Und das bei guter Qualität.

Kommunikation

Amtssprache ist neben Englisch auch Kisuaheli, was aber in der Bevölkerung so gut wie gar nicht gesprochen wird. Dafür sprechen alle ein gutes Englisch. Kommunikation ist also kein Problem. Eine der unzähligen anderen Landessprachen zu lernen schenke ich mir. Wenn ich kann werde ich mein Kisuaheli verbessern.

Die Infrastruktur ist insgesamt ganz gut, die Straßen sind okay. Wenn es aber mal Schlaglöcher gibt, dann sind diese wirklich Premiumklasse! Sambia war da schon teilweise krass, Uganda toppt alles. Die Lagerung meiner Stoßdämpfer hat ein Schlagloch gleich am ersten Tag nicht überlebt. Aber gut … Bagatelleschaden.

Ist es gefährlich?

Kriminalität, immer ein Thema. Zumindest eins nach dem ich immer gefragt werde. Wie in anderen afrikanischen Ländern gibt es viele Polizeikontrollpunkte, meist wurde ich durchgewunken. Die Polizei, aber auch die Militärpräsenz ist höher als zum Beispiel in Tansania finde ich. Viele Kontrollen sind aber einfach nur sinnlos und wirken wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Unsicher habe ich mich aber bislang noch nicht gefühlt, ganz im Gegenteil.

Eine der größten Attraktionen Ugandas ist sicherlich ein Besuch der Berggorillas im Westen des Landes. Auch finanziell eine Attraktion, der Tagesausflug kostet satte $ 750,- inklusive einer Stunde bei den Gorillas. Ziemlich heftig, mal schauen, ob ich das mache.

Ansonsten … Nationalparks, Berge, Wasserfälle. Und viel grüne Natur, Urwald, Tiere. Löwen, die auf Bäume klettern soll es im Westen geben. Aber wie immer habe ich ja keinen Plan und lasse mich treiben. Hat bislang immer gut funktioniert. Never change a running system … 😉.

Ein Gedanke zu “Uganda – was geht?

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