Moment mal, was ist den mit „Morgen geht’s nach Mafia Island …“? Ähhh, ja, musste verschoben werden. Auf dem Weg vom Selous Game Reserve zur Fähre ist mir ein komisches Geräusch aufgefallen. Das untere Lager eines Stoßdämpfers ist gebrochen, diesmal vorne links. Läuft ja wieder mal rund. Ich bin am Überlegen was ich mache, letztendlich ist das Auto erstmal wichtiger und ich nehme die gut 160 Kilometer nach Dar-es-allam in Angriff. Hier wollte ich eh Service machen, also ziehe ich das vor.

Millionenstadt Dar-es-allam

Dar-es-allam (oder kurz: Dar) ist die größte Stadt Tansanias. Der Name kommt aus dem Arabischen und bedeutet soviel wie „Haus des Friedens“. So friedlich ist es auf den Straßen längst nicht mehr, die Stadt ist ein Irrenhaus. Schon in den Vororten herrscht pures Verkehrschaos. Gut, die Stadt hat ca. 4,5 Millionen Einwohner, da ist halt was los auf den Straßen. Die Straße ist zweispurig, was nicht davon abhält auch mal mit drei Autos nebeneinander zu fahren. Überhaupt wird rechts und links überholt, jede Lücke ausgenutzt. Eigentlich fährt jeder da wo er will. Und wann er will. Nur weil die Ampel rot ist und man selber grün hat, heißt dass nicht, dass nicht ein irrer Busfahrer mit ordentlich Speed über die Kreuzung brettert. Und mittendrin unzählige Motorradfahrer, für die gar auch keine Verkehrsregeln zu gelten scheinen. First come – first serve scheint die einzige Verkehrsregel zu sein. Die Strecke ist gesäumt von kleinen Shops, Bretterbuden, Ständen – Menschenmassen überall, es ist laut, dreckig und wie gesagt: Chaotisch!

Backpackers und Massai

Nachdem ich bei CMC Automobiles alles bezüglich meines Wagens geklärt habe, geht es zu meiner Unterkunft: Das „Slow Leopard“. Das Backpackers liegt auf der Masaki Halbinsel. Die Gegend ist touristischer, moderne Gebäude tauchen auf, der Verkehr ist etwas geregelter. Und in all der urbanen Moderne einer Millionenstadt sieht man immer wieder Massai in Ihrer traditionellen Kleidung. Es wirkt auf mich deplatziert und gehört doch ganz natürlich zum Stadtbild. Die Massai sind hochrespektiert, anerkannt als Krieger, man legt sich nicht mit den überaus freundlichen und in sich ruhenden Stammeskriegern an. Und so beruhigt man mich auch im Backpackers, als ich frage, ob ich meinen Wagen sicher auf der Straße parken kann: „No problem, it’s safe, we have Massai security“. Na dann …

Das Backpackers hat einen coolen Vibe. Ich lerne am Abend zwei deutsche Overlander kennen, die auf dem Weg nach Südafrika sind, eine Reisende aus den USA, ein Däne auf dem Weg in die Heimat und einen einheimischen Tourguide, schwarz wie die Nacht, mit einem für Ostafrika etwas untypischen Namen: Hans. Bin ich nicht ein wenig zu alt für ein Backpackers? Vielleicht. Aber egal, ich find`s ganz cool und der bunte Mix aller Nationaltitäten und Altersgruppen macht es einfach aus …

Unterwegs in Dar …

Am nächsten Tag bringe ich den Landy in die Werkstatt. Morgens um kurz vor acht ist Rush-Hour. Die 10 Kilometer zur Werkstatt fahre ich in rekordverdächtigen 70 Minuten! Es ist die Hölle. Per Uber in die Stadt zurück, brauche neue Treckingschuhe. Mein Uber Fahrer ist der Michael Schuhmacher von Dar, kennt nur Vollgas und Vollbremsung, schafft die Strecke dann auch in der halben Zeit. Respekt!

Vorm Shoppen nehme ich noch einen morgendlichen Gin-Tonic in einer Strandbar, why not? Bei Temperaturen um die 35 Grad Celsius macht das Stadt erkunden auch nicht wirklich Spaß. Aber ich finde neue Treckingschuhe. Im Sonderangebot, nur € 50,-. Markenqualität … aus Südafrika. Naja! Sightseeing verschiebe ich auf morgen und nutze statt dessen die Zeit im „Slow Leopard“ um ein wenig zu arbeiten … Ralf ist gespannt auf den nächsten Bericht, also: Gas geben.

Planänderung

Neuer Tag, neues Glück. Es sind nur 28 Grad Celsius, ist aber auch erst 07:30 Uhr. Klasse. Habe erfahren, das der bekannte Kariakoo Markt abgebrannt und noch nicht wieder aufgebaut ist. Gut, dumm durch die Stadt laufen will ich auch nicht bei der Hitze. Also erstmal entspannt frühstücken und dann den Tag nutzen, um am Blog zu arbeiten. Das muss eben auch sein.

Da ich von meinem Auto auch noch nichts gehört habe – nie ein gutes Zeichen, schätze Ersatzteilproblem – werde ich morgen ein paar Sachen zusammen packen und mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Fähre nach Mafia Island machen, um dort ein paar Tage Urlaub am Strand zu machen. Ich vermute, dass wird ein Abenteuer … die Fahrt dahin, nicht der Strandurlaub.

Da es vorläufig der letzte Abend in Dar ist, teste ich eine sehr empfohlene Tapas Bar in der Nähe meines Backpackers aus: Die Veranda Tapas Bar. Es gibt einen wilden Mix aus mexikanisch-asiatisch-indischen Tapas, alles super lecker muss ich sagen. Dazu einen Mango-Rum Cocktail. Ein schöner Abschluss und eine echte Empfehlung, wenn Ihr mal in Dar-es-allam seid.

In diesem Sinne … bis neulich auf diesem Kanal.

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