Ich bin erst wenige Tage in Tansania und stelle bereits fest, dass es ein paar neue Herausforderungen gibt. Alles lösbar, aber man muss sich auf ein paar Dinge einstellen.

Das erste ist die Sprache. Englisch ist zwar –  neben der Nationalsprache Swahili ( oder Suaheli) – auch Amtssprache, aber die wenigsten sprechen Englisch. Oder nur wenige Worte. In ländlichen Regionen, aber tatsächlich auch größeren Städten ist man mit Englisch meist verloren. Auf einem lokalen Markt einkaufen geht dann häufig nur mit Zeichensprache. Also werde ich mir in den nächsten Tagen und Wochen ein bisschen Suaheli draufschaffen, um mich grundlegend verständigen zu können. Soll auch nicht so schwer sein.

Einkaufen

Eine andere Herausforderung ist: Einkaufen. Selbst in Mbeya, mit 385.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Tansanias, findet man keinen Supermarkt wie wir Ihn in Europa kennen. Es gibt jede Menge lokale Läden, die im Endeffekt alle das selbe anbieten: Grundnahrungsmittel, Hygieneartikel, Getränke. Lokale Läden heißt in den meisten Fällen 10 Quadratmeter dunkler Raum mit 2-3 Regalen. Man gewöhnt sich daran. Fleisch ist eher selten, den lokalen Metzger halte ich nur bedingt für vertrauenswürdig. Zumal alles Fleisch – meist Rind – direkt nach dem Schlachten in den Verkauf kommt. Was heißt, das alles recht zäh ist, da nicht abgehangen oder nachgereift. Huhn geht wieder, wenn man es mal (tiefgefroren) bekommt. Am besten kauft man Fleisch auf Farmen ein, so es angeboten wird, die Qualität ist hervorragend.

Obst und Gemüse kauft man am besten (und günstigsten) auf Straßenmärkten, die Qualität ist wirklich gut. Beschränkt sich aber meist auf Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Gurken, Paprika, Bohnen, …. Basics halt. Getrockneten Fisch, Nüsse, Gewürze gibt es auch. Man muss es halt nehmen wie es kommt, der Hobbykoch wird es schon meistern.

Weniger Herausforderung, aber gewöhnungsbedürftig ist, das ich momentan Millionär bin. In tansanischen Schilling. Inflation lässt grüßen. Einmal volltanken: 220.000 Schilling. Geld bei der Bank abheben: 400.000. Man hat immer einen Riesen Batzen Scheine dabei. Aber 2.600 Schilling sind halt gerade mal ein Euro.Neue Herausforderungen

Polizei, Polizei

Auch seltsam für Afrika ist, dass man sehr aufs Tempolimit achtet. Wurde heute das erste Mal mit n Tansania geblitzt. 64 km/h statt erlaubter 50 km/h. Kostet egal wieviel zu schnell 30.000,- Schilling. Nach etwas Verhandeln und einer kleinen Lehrstunde in Suaheli bin ich ohne offiziellen Strafzettel mit TSh 20.000,- (ca. € 7,50) davon gekommen. Also dem nächst „Pole Pole“ … langsam, langsam. Es gibt aber auch simple „Abzocke“. Irgendwo wird ein Foto gemacht, fünf Kilometer weiter hält man dich an einer Polizeisperre an und zeigt Dir auf dem Handy (!) ein Foto. Mein Auto drauf, 69 km/h. Tatsächlich bin ich 54 km/h gefahren. Strafzettel kann meistens nicht ausgestellt werden, ein bißchen Einschüchterung wird auch versucht, letztendlich sollte man cool bleiben. Mit viel Zeit sitzt man es einfach aus oder zahlt ein Bestechungsgeld von 5.000 bis 10.000 tansanischer Schilling (2-5 Euro).

Ich brauche Internet …

… oder konkret: Eine SIM Karte fürs Smartphone. Ausländer können aber in Tansania keine SIM Karte registrieren, also heißt es tricksen. Ich entscheide mich für den Anbieter Vodacom, soll am besten sein, und suche mir unter den dutzenden Ständen erstmal einen der überhaupt SIM Karten hat. Mit Englisch komme ich nur bedingt weiter, aber kann verständlich machen was ich will. Man versucht die Registrierung mit meinem deutschen Personalausweis – was sinnbefreit ist, aber das hat sich bei den Jungs wohl noch nicht rumgesprochen. Letztendlich wird eine SIM Karte auf einen Einheimischen registriert, Micro-SIM fürs iPhone gibt es nicht, man stanzt die Karte aus. Gut haben wir in Deutschland vor 15 Jahren auch so gemacht. Letztendlich bin ich registriert und bin nun offiziel als Jobu Mnyanya angemeldet …

Ach ja, die ersten Tage in einem neuen Land sind doch immer wieder spannend … neue Herausforderungen eben.

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