Nach kurzer Fahrt am Morgen ist das „Croc Valley Camp“ am South Luangwa Nationalpark erreicht. Das Camp liegt direkt am Fluss, es gibt Strom, der 4G-Empfang ist ausgezeichnet. Bar, Restaurant, Pool und Gym sind auch vorhanden. Das Ganze kostet 13,- USD pro Person und Nacht. Geht.
Entspannung muss sein
Der weitere Tag wird entspannt verbracht. Ein ausgiebiges spätes Frühstück mit Speck, Eiern, Würstchen, Toast und Baked Beans stärkt für die weiteren anstrengenden Stunden am Pool. Die Paviane nerven ein wenig, man muss echt alles im Auto verschließen, sonst wird es geklaut oder aufgegessen. Nachts besucht uns dann noch ein großer Elefantenbulle im Camp. Er dreht seine Runde, nascht hier und da von den Bäumen. Faszinierend wie lautlos sich ein so großes Tier bewegen kann. Und wie vorsichtig. Um an die Blätter seiner Wahl zu kommen schlängelt er sich zwischen Stühlen, Tischen und einem Grill durch ohne etwas zu berühren. Nix mit Elefant im Porzellanladen. Ein Hippo schaut auch noch vorbei, grast ein wenig und verschwindet wieder im Fluss.
Es geht in den South Luangwa Nationalpark hinein
Morgens geht es früh raus. Wir fahren zum Mfuwe Bridge Gate, um in den South Luangwa Nationalpark zu kommen. Ist auch nur fünf Minuten entfernt. Um Geld und Benzin zu sparen nehmen wir diesmal Joëls Toyota Hilux. Für das Auto bezahlen wir 15,- USD, pro Person kostet es weitere 30,- USD. Scheint ein Standardpreis in Sambia zu sein. Verhandeln übrigens zwecklos.
Für Tierbeobachtungen lohnt sich der South Luangwa Nationalpark wirklich. Wir sehen jede Menge Elefanten, Antilopen, Zebras, Warzenschweine, Nilpferde und Giraffen. Die Löwen haben mal wieder frei und sind nicht zu sehen. Macht aber nichts, wir verbringen dennoch fünf schöne Stunden im Park. Wieder mal ein erfolgreicher Game Drive, jetzt ist Zeit für ein Bier und etwas Entspannung am Pool.
Ein neues Camp
Auf Empfehlung einiger Overlander-Freunde wechseln wir nach zwei Tagen das Camp und quartieren uns im wenige Kilometer entfernten „Wildlife Camp“ ein. Das Camp ist auch sehr schön am Fluss gelegen, hat Strom, fließend warmes und kaltes Wasser, der Internetempfang ist okay. Am Pool mit Bar oder im Restaurant kann man hervorragend einen Sundowner genießen und Tiere beobachten. Nachmittags konnten wir bereits vom Camp aus Elefanten am Wasserloch beobachten. Alles ziemlich cool!
Im Restaurant treffen wir Kari und Lina, ein Schweizer Pärchen, das ebenfalls auf Selbstfahrer Safari in Sambia unterwegs ist. Joël kann mal wieder Schwiizerdütsch sprechen und ich gebe mir Mühe alles zu verstehen. Aber schön mal wieder Erfahrungen auszutauschen. Die beiden erwarten uns am nächsten Morgen zum Abschied, wünschen uns eine gute Reise. Hat mich sehr gefreut Euch kennen gelernt zu haben, ich wünsche Euch beiden ebenfalls eine gute und sichere Reise.
In den North Luangwa Nationalpark
Es geht für uns weiter Richtung North Luangwa Nationalpark. Als wir losfahren höre ich wieder so ein Quietschen am Auto. Ich dachte es wären die Jerry Cans und das Rooftoprack, da hatte ich aber alle Schrauben bereits nachgezogen. Es stellt sich raus, das die Achsmanschette auf der Fahrerseite einen Riss hat. Guter Rat ist meist nur eine WhatsApp entfernt. Ich schreibe Robert, einen Overlander-Kollegen und Automechaniker an. Prompte Antwort: Mit Duct-Tape abkleben und viel Sand vermeiden, dann geht es erstmal. Das Ducttape hält zwar nicht lange, aber hier kann ich eh nix machen, also geht es weiter.
Wir fahren zum Luambe Nationalpark entlang des Luangwa Rivers. Meine Freunde von „Travelsouthbound“ sind diese Strecke vor einem Jahr von Norden nach Süden Gefahr, also genau umgekehrt. Da lohnt es sich, den Blogartikel nochmal zu lesen, um vorbereitet zu sein. Die beiden berichten von zwei Flussdurchfahrten, wir haben Glück (oder Pech, je nachdem wie man es sieht) und finden die Flüsse ausgetrocknet vor. Die gesamte Strecke ist schön, aber nicht spektakulär. Wir müssen am Gate ein bisschen Papierkram erledigen und weiter geht’s. Der Park kostet keinen Eintritt.
Nix als Probleme
Auf dem Weg werden bei meinem Landrover die Geräusche wieder lauter. Es stellt sich heraus, das eine Schraube des Abstandshalter zur Erhöhung der Bodenfreiheit (fachlich gesprochen: Spacer) an meinem rechten Stoßdämpfer schrammt. Gut, klingt nicht weiter schlimm, langsam weiter. Eine andere Möglichkeit haben wir auch nicht.
Wir kommen nach 5,5 Stunden Fahrt im Kamikonzo Community Camp an. Der Platz ist okay, nicht speziell, den Empfang habe ich auch schon mal herzlicher gehabt. Aber es ist ruhig und sauber, ein guter Platz für einen Zwischenstopp. Duschen wäre jetzt toll, ich bin durchgeschwitzt, wir haben 42 Grad Celsius. Ist aber keine Option, erst den Wagen überprüfen. Mit dem Highlift Jack wird der Wagen angehoben, Vorderrad ab, schauen was los ist. Es stellt sich heraus, das dass untere Lager des Stoßdämpfers gebrochen ist, der Stoßdämpfer liegt auf der Halterung der Achse auf. Die Bauteile habe ich im April erst verbauen lassen, also entweder schlechte Arbeit oder einfach ein Materialfehler. Das ist Mist, aber keine Katastrophe. Hoffe ich. Die Federung hält, der Stoßdämpfer kann nicht brechen oder stark verrutschen, auch wenn das Lager hinüber ist. Wir spielen verschiedene Ideen durch, letztendlich bleibt nur ein Plan: Weiterfahren und aufpassen. Zurück ist zu weit, die Straße – ähm, Offroad-Piste – zur nächsten Stadt ist uns zumindest von Berichten bekannt.
Ich hoffe die ganze Sache hält bis zur nächsten Stadt, Mpika. Ein Ersatzteil werde ich dort wohl nicht bekommen, aber ich denke wir können irgendetwas basteln. Bleibt doch immer wieder spannend … ich berichte im nächsten Blogpost.