Und es geht – wieder einmal – von Botswana nach Zambia. Über die einzig mögliche Grenze: Kazungula. Vor 2,5 Jahren ein ziemlich unerfreuliches Erlebnis. Doch auf Facebook wird mir bestätigt, das man vieles verbessert hat und der Grenzübergang ziemlich einfach und schnell ist. Wir werden sehen …

Die Kazungula Brücke ist die einzige Möglichkeit den Zambezi zu überqueren. Das das immer noch 20,- US Dollar kostet, kotzt mich schonmal an. Bei der Einfahrt zum Grenzposten fährt man erstmal durch schlammiges Wasser alias Desinfektionsmittel für die Reifen. Sinnbefreit. Der Fahrer im Fahrzeug vor uns muss aussteigen und sich die Schuhe auf einem dreckigen Lappen desinfizieren. Die beiden Beifahrer können im Wagen sitzen bleiben, ich vermute demnach, das sie keine Beine haben. Auch uns bleibt das Prozedere erspart. Trotz Beinen samt Fuß. Sinnbefreit. Und Lächerlich.

Erster Stopp: Gesundheitscheck in Form von Temperatur messen bei Tiffany. Wir erhalten zwei gestempelte Papierschnipsel, die bestätigen, das wir gesundheitstechnisch okay sind. Messen bei mir fällt aus, ich sehe scheinbar gesund aus. Sinnbefreit.

Achso, ich muss erwähnen das wir einen von diesen Typen am Backen haben, der uns durch den gesamten Prozess des Grenzübertritts begleitet. Ungefragt. Was auch sonst. Gut, ist halt so. Hundert Meter weiter parken wir dann vor dem Zollgebäude. Irgend ein Typ nuschelt etwas von „Auto inspizieren“. Keine Uniform, kein Ausweis – egal. Einfach machen was die Typen sagen. Ob wir Drogen oder Waffen mit uns führen wird gefragt. Klar, jede Menge! Und selbst wenn, wäre die Antwort „No Sir“. Der Wagen wird etwas inspiziert, dann warten wir auf den Drogenhund. Anstelle eines deutschen Schäferhundes kommt eine Promenadenmischung daher. Der glücklichste Hund in Sambia. Das Auto interessiert den Hund einen Scheiss! Das Spielzeug, mit dem der Offizer immer wieder den Wagen berührt umso mehr. Ich könnte ein Kilo Mariuhana im Wagen haben und der Hund würde es nicht merken. Egal, fünf Minuten später stellt man fest: Wir sind sauber. Sinnbefreit? Sinnbefreit!

Aussstempeln aus Botswana ist easy, Visa für Sambia ebenso. Das Visa kostet nichts für Europäer und Südafrikaner. Alles straight forward. Jetzt muss das Auto temporär importiert werden. Der Offizer hinter der Glasscheibe ist selbst für Tiffany schlecht zu verstehen. Englisch ist Amtssprache in Sambia, das hier macht eher den Eindruck als ob der Typ mit 12 Jahren die Schule verlassen hat. Er checkt die Fahrzeugpapiere, dann wird das Auto – nochmal – inspiziert. Meine Fahrgestellnummer interessiert Ihn dabei wenig, mehr was im Auto ist. So zum Beispiel 12 Flaschen Wein und andere Leckereien. Erlaubt sind 1,5 Liter pro Person. Nehmen wir zur Kenntnis und versprechen alles heute Abend zu trinken. Damit ist der Onkel zufrieden und wir dürfen alles behalten.

Dann zu Interpol. Die Papiere werden jetzt zum dritten Mal kontrolliert, das Auto will niemand sehen. Dokumentenkontrolle Nummer vier dann am Schalter, an dem wir die „Road Tax“ bezahlen müssen, mit dem Zahlungsbeleg geht es zu einem anderen Schalter, an dem dann das „Road Tax“ Zertifikat ausgedruckt wird. Und natürlich: Wieder werden alle Papiere überprüft. Reine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Sowas von überflüssig. Während ich mich also mit diesem Kram rumschlage, zahlt Tiffany schon mal für die Überquerung der Brücke sowie „Carbon Tax“. Es sind nun 90 Minuten an der Grenze, nix mit schnell.

Dann streikt das Computersystem und unser Zahlungsbeleg kann nicht gedruckt werden. Also warten. 45 Minuten später haben wir dann auch diesen Zettel. Zwischendurch hat man uns die nötige KFZ-Versicherung ausgestellt, die dann aber wieder an einem anderen Schalter bezahlt werden muss. Das macht einen Irre. Unser kleiner Helfer bietet an, das wir Ihm das Geld geben, er zahlt dann. Gute Idee Kollege, aber: Nicht mit Tiffany. Irgendwas riecht komisch und es stellt sich heraus, das der Typ bescheisst. Wir zahlen den korrekten Betrag bei der Versicherung und haben nun alle Papiere zusammen. 2,5 Stunden. Macht keinen Spaß und „Welcome Culture“ sieht echt anders aus. Zuguterletzt fragt der kleine Betrüger noch, wieviel wir ihm für seinen Service geben wollen. Er bekommt ein paar sehr deutliche Worte von mir. Hätte ich in diesem Moment gewusst, das er mit der Versicherung bescheissen wollte, wäre meine Reaktion um einiges deutlicher gewesen. Echt jetzt, an der Kazungula Grenze hat man auf sambischer Seite nur mit Idioten und Arschlöchern zu tun.

Egal, letzte Kontrolle aller Belege und Dokumente an der Ausfahrt – nervt ebenso – und wir sind in Sambia und auf dem Weg nach Livingston. Für genau fünf Kilometer, dann ist die erste Polizeikontrolle. Rechts ranfahren und Warten bis der Officer angedackelt kommt. Nach der üblichen Blabla Begrüßung heißt es gleich „Ich sehe da einige Dinge, für die ich eine Strafe ausstellen muss“. Großartig. Als erstes werden die Recovery Boards bemängelt. Diese sind hinter der Rückscheibe angebracht und versperren somit die Sicht nach hinten, ist nicht erlaubt. Ein Canopy hinten drauf versperrt auch die Sicht. Das ist etwas anderes. Aha. Blödsinn. Aber kompletter Blödsinn. Dann die Axt außen am Fahrzeug. Ist eine gefährliche Waffe. Wieviele Warndreiecke wir haben? Zwei Kollege. Beeindruckt ihn. Rote Reflektoren hinten, weiße vorne. Korrekt. Ich werfe ein, das ich das Gesetz gelesen habe und weiß, was legal und was illegal ist. Tiffany erwähnt noch, das ich Deutscher bin, die sind immer so ordentlich. Letztendlich: Alles korrekt, der Typ hat uns verarscht. Naja, wir nehmen es mit Humor. „Ihr könnt weiterfahren, alles 100% in Ordnung, ich finde nichts, wofür ich eine Strafe ausstellen könnte, so ein Mist aber auch. Habt Ihr vielleicht etwas zu trinken dabei?“. Wasser. Will er nicht. Auch gut …

Noch 30 Minuten bis Livingston … ein langer Tag.

Into Zambia

Let it go … einfach loslassen. Die Grenzüberquerung nach Sambia war wieder mal nicht sehr erfreulich, aber gut. Macht ja keinen Sinn sich zu stressen. Wir schlagen unser Camp in der Thorn Tree Campsite auf und entscheiden spontan für zwei Tage zu bleiben. Ist ein entspannter Platz den wir nur mit einem anderen Overlanderpaar teilen. Das Wifi ist okay, so dass Tiffany etwas arbeiten kann.

Dann geht es weiter nach Norden. Wir verlassen Livingston Richtung Lusaka. Die Straße ist einigermaßen okay, dennoch brauchen wir für die 459 Kilometer rund sieben Stunden. Anstrengend. Das Eureka Camp ist unser

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