Central Kalahari Game Reserve – Deception Camp

Mein letzter Tag im CKGR. Um 6.30h ist wieder die warme Jacke, Wollmütze und heißer Kaffee angesagt. Es geht zum nur ca. 50 Kilometer entfernten Deception Camp, von hier fahre ich dann morgen durch das Matswere Camp nach Rakops, wo eine Tankstelle auf mich wartet.
 
Kurz hinter dem Camp empfängt mich eine Herde Springböcke und mehrere Oryx-Antilopen. Das naheliegende Wasserloch ist allerdings trocken, lohnt also die Rast nicht. Dafür liegen relativ große massive Knochen rum, aber keine Ahnung von welchem Tier die sind. Vermutlich Elefanten, Büffel wäre auch möglich.
 
Wieder geht es durch endlose Steppenlandschaften: Die Lekhubu Pan, die Meerkat Pan, die Deception Pan. Grandioser Ausblick, also hole ich doch die Drone raus und drehe ein paar Runden. Video kommt noch, sobald ich wieder Strom habe.
 
Kurz vor der Deception Pan läuft mir noch eine Herde Giraffen über den Weg. Immer wieder faszinierende Tiere. Und ich sehe etwas, was ich seit Tagen nicht gesehen habe: Autos. Mir kommen 4-5 Fahrzeuge und ein Safari-Jeep voller Touristen entgegen. Hier im Norden scheint mehr los zu sein, vielleicht auch bessere Tiersichtungen. Die große Anzahl an Camps spricht dafür.
 
Nach vier entspannten Stunden erreiche ich schon Mittags mein Camp. Sieht nach einem entspannten Nachmittag aus, also erstmal die Solardusche klarmachen: Wassersack der Schweizer Armee mit Wasser füllen, Gardena Brausekopf aufschrauben, mit dem „Tree Trunk Saver“ mittels Abschleppöse befestigen befestigen und am vorhanden Balken der Aussendusche vom Camp hochziehen. Ein paar Stunden warten und es gibt eine schöne warme Dusche.
 
Abends sieht man wieder leuchtende Augen in der Dunkelheit, es sind Schakale im Camp. Die haben aber mehr Angst vor mir, als umgekehrt. Dann immer wieder Geräusche hinter mir am Auto. Aber sehen kann ich nichts. Wahrscheinlich ist auch nichts, manchmal macht einen die Nacht einfach verrückt. Aber es raschelt beständig … und dann entdecke ich die kleinen Biester: Zwei Mäuse haben sich in der Tasche meines Grillbestecks gemütlich gemacht. Keine Gefahr für Leib und Leben, aber der Wagen bekommt sicherheitshalber nochmal eine Ladung Anti-Marder-Spray verpasst. Soll helfen.
 
Abends kommt dann noch ein Wagen, Briten aus Sambia sind vor der Mäuseplage in den Kori-Camps im Süden geflüchtet. Vielleicht doch ganz gut, das ich keins der Camps buchen konnte. Also teilen wir uns meine Campsite, alles kein Problem.
 
Das Deception Camp ist übrigens ruhig mitten im Busch gelegen. Drumherum Büsche und Bäume und somit keine Aussicht. Eigentlich wollte ich ins etwas südlich gelegene Kori Camp, da man hier einen tollen Blick über die Savanne hat, war aber ausgebucht. Wäre aber meine Empfehlung für Besucher des CKGR. Wer nur eine paar Tage in Botswana ist, dem würde ich eh nur den nördlichen Teil empfehlen. Die Schleife im Norden kann man entspannt in zwei bis drei Tagen fahren ohne sich zu stressen. In Rakops kann getankt werden und man kann die Vorräte wieder aufstocken. Wer mehr Zeit und Lust auf Offroad hat, der fährt bis zum Xade Gate im Westen oder weiter zum Khutse Gate im Süden. Stellt Euch auf viel Fahrerei ein, die Strecken zwischen den Camps im Süden sind lang.
 
Mein Fazit:
 
Es waren fünf tolle Tage in der Central Kalahari. Mal ein paar Tage komplett abseits jeglicher Zivilisation zu sein, ist schon was besonderes. Außer Landschaft und Tieren gibt es hier einfach nichts: Kein Wasser, keine Toiletten, keine Dusche, keine Möglichkeit einzukaufen, kein Treibstoff, kein Internet. Wenn man sich nicht ein paar Tage zu 100% selbst versorgen kann, hat man gelitten. Wenn man vergessen hat, etwas einzupacken … tja, dann ist das so. Der nächste Supermarkt ist im günstigsten Fall 2-3 Stunden entfernt.
 
Für mich auf jeden Fall ein einmaliges Erlebnis mit einem Hauch Abenteuer … wenn man alleine in verlassene Gegenden fährt, bleibt halt ein gewisses Restrisiko …

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