So, es geht quer durch die Namib rund 120 Kilometer Piste bis nach Walvis Bay. Eine faszinierende Strecke auf einer weiten Sand- und Geröllebene, die auf der einen Seite platt wie eine Flunder ist, während man auf der anderen Seite die roten Dünen der Namib sieht. Alternativ kann man in der Trockenzeit auf das Flußbett des Kuiseb durchfahren, sollte man aber besser nicht alleine machen, sondern mindest mit zwei Autos.

Gut drei Stunden später bin ich in Walvis Bay, stocke erstmal die Vorräte auf und buche mich für zwei Nächte in der Lagoon Campsite ein – zugleich auch die einzige Campsite in Walvis Bay. Für N$ 250,- pro Nacht gibts freie Auswahl des Platzes – Corona bedingt, wie schon so oft. Es gibt Strom, WiFi, meine eigene saubere geflieste Duschen und Toiletten, einen Waschplatz, Waschmaschinen und Trockner. Genau richtig, um den Sand der Namib aus dem Auto zu putzen, Klamotten zu waschen und alles auf Vordermann zu bringen.

Das Tor nach Namibia

Walvis Bay ist DER Seehafen Namibias und ehemaliger Corona Hotspot mit rund 70% aller Fälle im Land. Die Stadt ist nett, mehr aber auch nicht. Keine Altstadt, kein richtiges Stadtzentrum, alle Straßen im Schachbrettmuster angelegt. Von hier aus kann man Touren in die Namib machen, Fischen, Kayak fahren, Bootstouren unternehmen … all das liegt gerade brach und fällt für mich somit aus. Mir ist viel wichtiger, dass ich hier meinen Wagen anmelden kann und endlich diese verdammte Lizenz bekomme!

Fahrzeug registrieren?

Am Montag treffe ich dann Mathieu Connor von Mat-Travel, der mir mit der Bürokratie und dem Anmelden des Wagens hilft. Zu meinem Erstaunen prüft niemand wirklich meinen Pass oder die zertifizierte Kopie des Visums und so sitze ich relativ schnell auf dem Stuhl und werde für das Dokument fotografiert. Erste Hürde genommen. Dann wieder raus aus dem Gebäude und anstellen um das Dokument zu erhalten und zu bezahlen. Die Schlange ist nicht lang, hat sich aber nach gut einer Stunde noch keinen Millimeter bewegt. Dann kommt Mat und meint er hat was organisiert und ich müsste erst gegen Nachmittag wieder da sein.

Also nutze ich den Tag, um ein paar Dinge zu kaufen, die sich als nötig herausgestellt haben: Ein gescheiter Campingtisch, Soft- und Hardshackles zum Abschleppen, ein Verlängerungskabel und Adapter. Gegen 14:30h bin ich dann wieder bei der Registrierungsstelle und darf im Gebäude Platz nehmen. „Nur“ 10 Leute vor mir, es dauert in Summe also ca. eine Stunde bis ich dran bin. Die Beamtin prüft den Pass, prüft das Visum, prüft wieder den Pass und fragt mich dann, ob ich Tourist bin. Klar bin ich das und den Blicken der Beamtin nach zu urteilen kriege ich gleich wieder ein Problem mit meinem verf*ckten Zertifikat. Die Geschichte kenne ich schon aus Windhoek.

Sie ruft dann einen Kollegen, die beiden quatschen in Damara und dann gibt mir der Kollege meine Visakopie zurück und erklärt der Beamtin, das man die Visakopie nicht braucht, es wäre alles schon so okay. Wenn da mal nicht Beziehungen und ein paar Dollar im Spiel waren ;-). Aber egal, ich habe endlich die Registrierung des Landrovers auf meinen Namen! Bezahlen musste ich übrigens nichts dafür. Mat nimmt normalerweise N$ 300,- für den Service, möchte aber von mir kein Geld haben. Ich geb`s ihm trotzdem, ist nur fair.

Am Abend lädt mich Mat spontan zum Braai mit der Familie ein und bietet mir eine kostenfreie Übernachtung an. Geiler Typ. Wir verbringen einen tollen Abend, quatschen, tauschen uns aus und um 22h ist die Messe dann gelesen. Gute Nacht … ich bin platt 😄.

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