Und wieder einmal bin ich auf der Fehlersuche am Landrover nach der Ursache meines Problems am Motor. Ich bin mir sicher es ist etwas am Auspuff so wie das knattert. Mark von Dornbush Car Hire aus Windhoek meinte am Krümmer. Rian – Manager der umliegenden Farm und Mann von Campmitarbeiterin Ansie – meint es liegt eher an einer Dichtung am Zylinderdeckel. Er ruft einen Freund – Johann – an, der glaubt es ist die Zylinderkopfdichtung. Mel, ein Overlander aus Irland , ist mit seinem Defender im Camp und tippt auch auf die Dichtung und defekte Zylinderköpfe. Wolfgang, Overlander Kollege aus Österreich meinte nach telefonischem Hörtest es ist der Krümmer zum Auspuff. Ebenso Robert, ein Bekannter von Wolfgang, der gerade in Sambia unterwegs ist und 20 Jahre Erfahrung als KFZ-Mechaniker hat.
Wie war das doch gleich mit dem Brei und den vielen Köchen??? Für heute reicht‘s mir aber, ist eh schon dunkel. Und wenn der Frust am größten ist, hilft wie immer: Alkohol. Halbe Flasche Wein und namibianischer Rum
Bakkie Ride
Am nächsten Morgen geht’s erstmal mit Ansie und Rian zum Einkaufen. Ich hinten auf der Pritsche vom Bakkie. Ein Bakkie nennt man hier einen Kleintransporter mit offener oder geschlossener Ladefläche, meist ein geländegängiges Modell. Wieder etwas, das ich noch nie gemacht habe – kann ich nun von der Liste der Dinge die neu für mich sind streichen. Die beiden laden mich dann noch für heute Abend bei sich zum Essen ein, namibianische Gastfreundschaft . Ich gehe dann mittags für mich nochmal auf Problem- bzw. Fehlersuche am Landrover.
Es schwimmt ein wenig Öl im Kühlwasser, also auf jeden Fall ein Thema mit der Zylinderkopfdichtung. Da bläst mir schön Luft in den Kühlkreislauf, deshalb ist der Druck auch zu hoch. Außerdem ist Öl am Deckel der Zylinderköpfe. Muss gemacht werden, hält aber sicher noch ein wenig.
Motor anlassen und am Krümmer fühlen. Kein Luftstrom auf beiden Seiten. Gut! Oder Mist, je nachdem wie man‘s sieht. Unter Auto fühle ich dann einen Luftstrom kurz bevor es in den Auspuff geht. Fühle und sehe aber weder einen Riss noch ein Loch.
Im Bewusstsein es ist sowohl der Krümmer wie auch die Dichtung lasse ich es für heute gut sein, kann ja eh nichts machen. Also chillen, Bierchen am Pool und schon mal nach Werkstätten recherchieren. Außerdem überlege ich, ob ich die Reparaturen im rund 350 Kilometer entfernten Keetmanshoop machen lasse oder in Springbok in Südafrika – sind nur 170 Kilometer.
Traditionell Essen
Am Abend bin ich dann wie gesagt bei Ansie und Rian zum Essen eingeladen. Es gibt original namibische Küche. Heißt Reis, Kartoffeln mit Bohnen, geschmortes Rindfleisch mit Kartoffeln und Süßkartoffel-Stampf der wirklich ziemlich süß ist und im Ofen nochmal gratiniert wird. Ungewöhnlich, aber gut. Wir sitzen dann noch lange auf der Veranda, tauschen uns aus, ich erzähle von meiner Reise und die beiden haben wertvolle Tipps für mich. Habt Ihr gewusst, das man in Schnittwunden Asche reiben kann, damit keine Narbe entsteht? Oder das man mit Klebstoff und Backpulver Risse und Löcher an Schläuchen z. B. am Auto reparieren kann? Fehlersuche am Landrover
Goodbye Aussenkehr Fehlersuche am Landrover
Sonntag ist dann Gammeltag, ich bespreche mit Rian und Ansi nochmal die besten Optionen, um den Wagen zu reparieren. Mel und Jane – die beiden Ihren mit dem Defender – machen sich auf nach Südafrika. Mel gibt mir noch einen Tipp für eine gute Werkstatt in Keetmanshoop. Ich bin mir aber noch unsicher, ob ich die 350 Kilometer wagen soll.
Abends kommt Garren im Camp an. Wir quatschen aber erst am nächsten Morgen bei Kaffee und Zigarette. Garren hat vor vier Jahren seine Firma verkauft, dann sich aber gleich wieder ins Hamsterrad gestürzt, was wohl nicht so gut war. Jetzt betreibt er eine kleine Farm am Western Cape in Südafrika und pendelt zwischen dort und Kapstadt, wenn er nicht gerade mal mit seine Offroader auf Tour ist. Wir tauschen Nummern aus und verabreden, das wir uns in Kapstadt treffen.
Meine Reise geht weiter. Habe mich für die lange Route nach Keetmanshoop entschieden. Asphaltstraße, häufig andere Fahrzeuge und dort ist sicher ein Landrover Mechaniker. Ich will auf der sicheren Seite sein, also auf geht’s …