Oktober 4, 2024

Offroad zum Desolation Pass

Ich habe mich auf Anraten der Locals gegen den Divorce Pass entschieden und werde den Ugab entlang Offroad zum Desolation Pass fahren. Der Name verheisst irgendwie aber auch nichts gutes 😆, aber es wird hoffentlich nicht so schlimm kommen.

Also geht es früh morgens los. Die ersten 2-3 Kilometer sind schon eine echte Herausforderung für Mensch und Maschine, da sind einige Stellen die nicht ganz ohne sind. Ich meine, ich fahre in einem Flußbett, da ist der Weg gerade mal angedeutet, insbesondere da Dank weltweiter Pandemie hier die letzten Monate kaum jemand langgefahren ist. Aber ich fahre langsam und vorsichtig, der Landy meistert dank verbesserter Federung und mehr Bodenfreiheit auch schwierige Passagen ohne Probleme. Dann wird das Gelände einfacher und man kann entspannt durch das breite Flussbett des Ugab den Pass hochfahren. Oben am Pass erwartet mich wieder einmal eine atemberaubende Landschaft und unendliche Stille. Die unendliche Weite auf Fotos festzuhalten ist kaum möglich, so grenzenlos ist der Blick über die von Bergen gesäumte Hochebene. Mit ein wenig Fantasie könnte man meinen man wäre auf dem Mond. Offroad zum Desolation Pass

Offroad zum Doros Crater

Ich fahre nach Osten über coole Sandpisten zum Doros Krater und von da an den „Burnt Mountain“ und „Organ Pipes“ vorbei nach Twyfelfontain. An manchen stellen ist der Trail etwas unklar, da die Reifenspuren fehlen, aber dank GPS, maps.me und Tracks4Africa finde ich die Spur immer relativ schnell wieder. Für die gesamten 75 Kilometer brauche ich ca. fünf Stunden, aber es hat sich wirklich gelohnt. War einfach total schön. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich in diesen fünf Stunden keine Menschenseele gesehen habe. Die letzten paar hundert Meter bis zur Straße nach Twyfelfontain sind nochmal heftig, es geht ziemlich steil den Hügel hinab, aber dann bin ich wieder in der Zivilisation. Was mir erst später – nach Wochen – in den Sinn kommt: Es war kompletter Wahnsinn diese Tour zu fahren. Mein Kühler war nämlich defekt, der Motor ständig im hochroten Bereich – was mich nicht gestört hat weiter zu fahren, da ich genau Null Ahnung hatte, das hier Alarmstufe Rot angesagt ist. Wäre ich auf der Strecke verreckt, da wäre in Wochen niemand vorbeigekommen und Mobilfunkempfang gab es nicht.zum Desolation Pass

Übernachten in Palmwag

Statt in Twyfelfontain zu übernachten, entscheide ich mich spontan die 80 Kilometer nach Palmwag weiterzufahren und dort die Nacht zu verbringen. In Palmwag angekommen bin ich etwas erstaunt, dass ich an einem Tor halten muss: Veterinärkontrolle. Meine Daten werden aufgenommen, der Pass kontrolliert, dann kann ich weiterfahren. Sinn der Sache ist eigentlich zu kontrollieren, ob man unverpacktes Fleisch rein und raus bringt, um Seuchen zu vermeiden. Aber: Keine Kontrolle beim reinfahren und keine Kontrollstation als ich Palmwag in die andere Richtung verlasse. Irgendwie komisch.

Palmwag entpuppt sich dann als Tankstelle – was super ist den die Karre ist wiedermal fast leer – und es gibt die Palmwag Lodge. Macht alles keinen einladenden Eindruck, aber es ist schon später Nachmittag und ich bin geschafft vom Fahren.

Die Lodge ist dann allerdings richtig klasse. Zwei Swimmingpools, Bar, Restaurant, Camp Site mit Strom, Wasser, Duschen und Toiletten … und Elefanten. Die Lodge wird wie viele andere von Gondwana Collection betrieben, kein Vergleich mit den größtenteils heruntergekommenen Lodges und Campsites des NWR (Namibian Wildlife Resort). Da buche ich mich doch gleich mal für zwei Tage ein …

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