Oktober 4, 2024

So, die Grenze in Kazungula hätten wir geschafft. Wie erwartet, war es leider wieder ein unerfreuliches Ereignis. Wird Zeit, das die Wichtigtuer mal gegen freundliche Beamte ersetzt werden und das Willkommenskultur einzieht. Aber egal … wird sind auf dem Weg nach Livingstone, der Stadt an den Victoria Falls.

Camping in Livingston

Einen Platz zum Campen zu finden, stellt sich als kleine Herausforderung heraus. Sowohl Tiffany als auch ich haben die Victoria Falls schon gesehen und haben an der „Waterfront Lodge & Campsite“ übernachtet. Daher möchten wir gerne einen anderen Platz erkunden. Aber: Entweder ist es verwahrlost oder man bietet kein Camping mehr an. Auf Empfehlung landen wir dann in der „Thorn Tree Lodge & Campsite“. Mein erster Eindruck: Umdrehen und nichts wie weg. Zweiter Eindruck: Doch nicht so schlecht, hat irgendwie Charme. Es ist ruhig, wir haben Strom, Dusche und Toilette sind gut und es gibt eine Bar mit Lounge. Letztendlich gefällt es uns so gut, das wir zwei Tage bleiben. Auch ein guter Zeitpunkt, die ganze Campingausrüstung mal neu zu organisieren. Wird nicht das letzte Mal auf der Reise sein …

Ab hier beginnen lange Tage auf Sambias eher bescheidenen Straßen. Von Livingstone geht es nach Lusaka ins Eureka Camp. Nicht das, was der Overlander sucht, aber sehr gepflegt und ordentlich. Das Eureka Camp ist mehr für Caravans und große Overlander-Trucks gemacht, aber es ist kaum jemand da und wir können uns nicht beklagen. Außerdem laufen Zebras auf dem Gelände herum. Und freche Affen.

Die Polizei, Dein Freund und Helfer

Es geht weiter durch Lusaka, der Hauptstadt Sambias. Verkehrschaos pur. Kurz vor einem Kreisel sind wir irgendwie auf der Abbiegerspur, ist ja auch nichts beschildert. Zudem fährt eh jeder wie er will, im Zweifelsfall im Gegenverkehr. Und schwupps … haben wir einen Typen der sambischen Verkehrspolizei am Hals. Wir wären eine Verkehrsbehinderung, kostet 900 Kwacha Strafe. 45 Euro. Tiffany erklärt, das es keine Beschilderung gibt und wir als Ausländer die Stadt nicht kennen. Antwort: Ihr müsst den gesunden Menschenverstand benutzen! Echt jetzt??? Was bist den Du für einer …

Ich deute auf einen im Kreisel liegen gebliebenen Kleinlaster, was ist den mit dem? Irrelevant. Aha … wir spielen also das „Zahl mir ein Bestechungsgeld und ich lass Euch gehen“ Spiel. Also wird palavert und argumentiert, auf einmal sind es nur 450 Kwacha, wenig später dann 200. Wenn wir nicht zahlen bringt er uns aufs Polizeirevier. Klasse, da waren wir noch nicht, auf gehts. Leider ist im Ranger kein Platz für den Offizer, blöd. Da muss er wohl laufen, will er dann aber nicht. Und so „drückt er ein Auge zu“, der Knallkopf und lässt uns fahren. Das ist alles so unnötig wie sonstwas, aber leider an der Tagesordnung. Man gewöhnt sich daran.

Shigu Farm

Es geht weiter. Wir haben ein wenig gebummelt und nur fünf Tage um das Land zu verlassen. Daher verlängern wir unser TIP für den Ford Ranger beim Zoll in Kapiri Mposhi. Easy going und es kostet nichts. Nächster Stopp: Shigu Farm. Tiffany war dort auf Ihrem Solotrip und hat für eine Nacht gebucht. Was sie mir nicht erzählt hat oder ich habe es vergessen. Die Farm ist gut 45-60 von der Hauptstraße entfernt und daher denke ich in Alternativen. Letztendlich biegen wir doch ab … und landen an einem der besten Campspots an dem ich jeweils war! Vermietet wird nur an eine Gruppe – daher die Reservierung. Der Ort ist an einem kleinen Damm gelegen, völlig ruhig und abgeschieden auf der Farm. Alles ist mit viel Liebe entworfen und gebaut, das Lagerfeuer wird für uns angezündet, Holz gibt es bis zum Abwinken und die Dusche ist per „Donkey“ bereits warm. Wer ein paar ruhige Tage verbringen möchte, das ist der Ort dafür. Der ganze Spaß kostet nur 10,- USD pro Person und Nacht. Da bleiben wir mal gleich zwei Tage und lassen die Seele baumeln. Tiffany nutzt die Zeit auch um ein wenig zu arbeiten, ich finde heraus, warum meine Angel noch nie funktioniert hat. Anfängerfehler. Leider möchte uns kein Fisch zum Abendessen begleiten, also gibt es Huhn. Auch gut.

Und wir sind wieder auf dem „TanZam Highway“ auch bekannt als die „Great North Road“. Das einzige was an dieser Straße „great“ ist sind die Schlaglöcher. Vor zwei Jahren war es der Horror. Die Straße ist immer noch nicht „great“, aber man hat vieles ausgebessert und es ist tatsächlich angenehm zu fahren. Welche Überraschung. Außerdem ist recht wenig Verkehr, wir können also Gas geben.

Kleiner Umweg

Übernachten wollen wir in der Nähe von Kasama an den „Chishimba Falls“. Erscheint uns dann doch etwas weit, zumal es schon später Nachmittag ist. Die Kapisha Hotsprings liegen auf dem Weg und erscheinen näher. Go with the flow … wir ändern den Plan. Als ich das letzte Mal hier war, war die Piste hervorragend, ca. 35 Kilometer, sind 30 Minuten. Oder so. Ist dann eher „oder so“ … die Piste ist mehr als mies, ein wenig offroad. Und die Sonne geht unter. Also erstmal alles an Licht aktivieren, was wir haben und weiter geht es langsam auf steiniger Piste durch die Nacht. 80 Minuten später sind wir dann auch schon da. Etwas anstrengend, aber auch mal wieder spaßig bei Nacht zu fahren.

Jetzt noch Zelt aufbauen, wieder im Dunkeln kochen … wir haben da wenig Bock drauf. Also verhandeln wir ein Apartment für 40,- USD und genießen ein hervorragendes Abendessen für 30,- USD im Restaurant. Pro Person versteht sich. Ja, der Ort ist teuer im lokalen Vergleich. Aber gut ausgeruht und mit Kaffee und Frühstück im Magen geht es am Morgen gemütlich weiter. Dennoch reist ein seltsames Gefühl mit uns. Der Ort hat nichts Warmes, das haben wir sofort gespürt. Die Stimmung ist kalt, die Mitarbeiter werden angebrüllt, es ist wie beim Militär. Wir haben beide das identische Gefühl: Angst regiert die Kapisha Hotsprings. Aber das ist nicht unser Bier …

Den letzten Abend in Sambia verbringen wir auf der Farm von Adrian und Caroline. Tiffany hat die beiden auf Ihrem Trip zum Kilimanjaro kennengelernt und wir sind herzlich eingeladen. Zelt und Gaskocher bleiben im Auto, wir beziehen ein Zimmer und genießen einen wunderbaren Abend mit der Familie.

Border crossing

29.01.2024. Neun Tage seit Johannesburg. Wir machen uns bereit für Grenze Nummer drei Richtung Tansania. Die Zombe/Kasesya Grenze ist nur 30 Kilometer von Mbala entfernt und immer die bessere Empfehlung anstatt der großen, östlichen Grenze Tunduma. Und so haben wir in wenigen Minuten aus Sambia ausgecheckt und 30 Minuten später auch unsere Visastempel und das TIP für den Ranger. Vorbildlich. Achtung: An der Grenze gibt es keinen Geldautomat. Alles ist per M-Pesa (Mobile Money) zu bezahlen. Kann man bei einem M-Pesa Agent erledigen, der nimmt auch Dollar. Einfacher ist es bei einem der Geldwechsler zu tauschen, der Kurs ist okay. Wir haben dem Beamten beim Zoll die Gebühr für das TIP bar in tansanischen Schilling gegeben (hatte ich noch in der Tasche) und er hat freundlicherweise für uns mit M-Pesa bezahlt.

Und so sind wir wieder zurück in Tansania … karibu sana …

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