Kaokoveld: Einmal Wildnis bitte!

Die zwei Tage in der Palmwag Lodge (sprich: Palemwach in Africaans) sind super entspannend. Und ich sehe meinen ersten Elefanten. Der Kollege kommt regelmäßig in die Lodge, trinkt aus dem Pool, kackt in den Garten und hat innerhalb der Lodge seinen eigenen Schlafplatz. Wie geil ist das denn? Kaokaveld: Einmal Wildnis bitte!

Am ersten Abend lerne ich dann Marius kennen. Marius ist Namibier, der außer Africaans besser Deutsch als Englisch spricht und so kann ich mich nach fast vier Wochen mal wieder in meiner Muttersprache unterhalten. Eigentlich ist Marius Klempner, nimmt sich aber gerade eine Auszeit und wartet in Palmwag auf ein amerikanisches Fernsehteam, was im Busch 10 Tage eine Doku drehen will. Das Team begleitet er als Koch. Klingt komisch, ist aber so. Andererseits: Für € 200,- am Tag kein schlechter Job.

Ich bekomme jede Menge Tipps für coole Reiseziele und freue mich das ich von der Erfahrung profitieren kann. Geiler Typ!

Kaokoveld – Der wilde Norden Namibias

Nach zwei Tagen geht die Reise weiter Richtung Norden nach Sesfontain und nach kurzem Tankstop von dort ins Kaokoveld nach Puros. Das ist das Stammesgebiet der Himba. Sehr abgelegen, keine großen Ortschaften, keine Tankstellen, kein Supermarkt. Klingt spannend. Für die 110 Kilometer nach Puros brauche ich rund 2,5 Stunden; es geht über Schotter- und Sandpisten – richtig schöne Strecke. Unterwegs sehe ich Giraffen, Zebras und Antilopen, nur die Elefanten verstecken sich.Kaokaveld: Einmal Wildnis bitte!

Die erste Nacht verbringe ich in der Puros Canyon Campsite. Schön gelegen und total verwaist. Kostet als nichts, was nicht so schlecht ist 😆. Toilette und Dusche haben wahrscheinlich vor hundert Jahren mal funktioniert, die olle Spüle die rumsteht macht keinen Sinn, den es gibt kein Wasser. Aber ich habe ja alles an Bord und so wird es ein entspannter Abend.

Am nächsten Tag wechsele ich die Campsite und fahre zum Puros Ngatutanga Camp. Was jetzt aber Puros Bush Lodge and Camp heißt, weshalb ich ein wenig suchen muss. Letztendlich komme ich über Umwege an. Es begrüßt mich Henry, der den Platz leitet. Der Platz kostet N$ 130,- was okay ist. Holz und fließend Wasser sind vorhanden, ein schattiges Plätzchen auch.

Zu Besuch bei den Himbas

Am späteren Vormittag geht’s dann mit Henry zu einem „nahegelegenen“ Himbadorf. Heißt fünf Kilometer bei 30 Grad Celsius laufen. Hätte er mir mal früher sagen können bevor ich das Dachzelt ausgeklappt hatte, dann hätten wir fahren können. War aber dann doch ein angenehmer Weg, „nur“ eine Stunde Fußmarsch. Henry ist nicht gerade eine Quasselstrippe und so muss ich Ihm alle Infos über die Himba aus der Nase ziehen.

Himba-Dorf besuchen kann ich also von der Liste streichen. Zurück im Camp mache ich es mir gemütlich und genieße einen entspannten Abend. Leider wiedermal keine Elefanten im Camp 🏕, aber gut — ist halt so.Kaokaveld: Einmal Wildnis bitte!

Und so geht es am nächsten Morgen weiter ins Abenteuer … was das für ein Abenteuer wird ist mir da noch nicht klar.

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