Anders als in Namibia oder Südafrika muss ich einige Übernachtungsmöglichkeiten vorab buchen, sonst kann ich zum Beispiel nicht in das Central Kalahari Game Reserve (CKGR) fahren. Das nervt ein wenig, da ich mich nun festlegen muss, wann ich wo bin. Aber gut – ist halt so. Immerhin, zu normalen Zeiten muss man Campsites und Lodges rund 1,5 Jahre im Voraus buchen, um überhaupt einen Platz zu bekommen. Auf sowas habe ich ja gar keinen Bock – wo bleibt den da die Spontanität?

Jetzt denkt man „Ja gut, anrufen, buchen, fertig“. Oder einfach beim Office in Gabarone (gesprochen Charabarone) vorbeifahren. Jaja, nicht so einfach. Einige Campsites werden vom Departement of Wildlife and National Park (DWNP) betreut, andere von privaten Unternehmen wie z. B.  Bigfoot Tours. Anrufen? Fehlanzeige, es nimmt über Stunden niemand ab. Von einem befreundeten Overlander erhalte ich eine WhatsApp Nummer von Bigfoot Tours. Meine Nachricht wird sofort beantwortet und dann … passiert nichts mehr. Super! Das Büro in Gabarone ist verwaist. Also noch eine WhatsApp als Erinnerung. Antwort, ich soll eine E-Mail schicken. Die dann auch prompt beantwortet wird. Im Anhang ein Word-Dokument (docx) mit der Bitte es auszufüllen und zurück zu faxen. Easy, kann ich ja super auf dem Handy ausfüllen und habe immer ein Faxgerät dabei. Spitze. Gut, Laptop raus, ausfüllen und per E-Mail zurück.

Dann mache ich mich mal auf zum DWNP. Was Google Maps mir zeigt, stimmt schonmal nicht. Also anrufen, niemand hebt ab, nach fünfmal gebe ich auf. Dann Adresse auf der Homepage checken und da hinfahren. Wieder nix. Nach 30 Minuten suchen, reicht es mir. Jetzt muss Facebook helfen. Poste in der „DriveBots“ Gruppe und bekomme sehr zügig eine exakte Beschreibung. Im Ergebnis bin ich schon zweimal bei denen vorbeigefahren, mangels Beschilderung war mir das aber nicht klar. Wäre aber natürlich auch Quatsch die wichtigste Behörde und Anlaufstelle für Touristen auszuschildern, dann würde die ja jeder gleich finden.

Letztendlich konnte ich dort dann relativ unproblematisch und schnell meine Campingplätze buchen und auch den Eintritt in den Nationalpark bezahlen. Alle waren super freundlich und hilfsbereit, keine umständliche Bürokratie, alles „straight forward“. Und immer mit afrikanischer Gelassenheit.

Wer nicht wie ich suchen möchte, hier die Wegbeschreibung zum DWNP in Gabarone:

Die Samora Machel Street nach Osten fahren und an der Shell Tankstelle rechts abbiegen. Die nächste Straße links, es ist das Backsteingebäude an der Ecke. Das zuständige Büro ist im ersten Stock, Zimmer 089.

Preislich hält es sich echt im Rahmen, ich habe für vier Übernachtungen und Eintritt mit Fahrzeug 970,- Pula bezahlt. Das sind ca. € 78,-.

Im Detail: Der Eintritt liegt bei P 120,-, Camping bei P 30,- pro Tag und Person und mein Fahrzeug (unter 3,5 Tonnen) bei P 50,- pro Tag. Im Vergleich: Für nur die Campsite über Bigfoot Tours im Khutse Game Reserve zahle ich satte P 357,- pro Nacht. Moderner Straßenraub bei lausigem Service. Und ich habe noch nicht einmal den Platz, den ich haben wollte, der wird gerade renoviert. In der Hauptsaison!!!

Letztendlich habe ich alle Buchungen hinbekommen, den Wagen samt Jerry Cans vollgetankt und Vorräte für eine Woche gekauft. SIM Karte ist besorgt und mit Daten betankt. Die Leute hier sind super freundlich und hilfsbereit, das macht richtig Spaß. Jetzt muss ich mir nur noch ein paar Worte Setswana drauf schaffen.

Es kann also auf in die Wildnis der Kalahari gehen. Ich bin gespannt was mich erwartet und berichte natürlich wieder auf Facebook, Instagram und diesem Kanal hier.

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