Offroad durch die Baviaanskloof

Am Morgen machen Christine und ich uns auf in den Baviaanskloof Nationalpark, der übrigens zum Weltkulturerbe gehört. Das Gate öffnet wegen Corona erst um 09:00h, also ist weder früh aufstehen noch Eile angesagt. Bis zum Gate sind es nur 10 Kilometer.Offroad durch die Baviaanskloof

Der Eintritt für mich beträgt 75 Rand (ca. 4,- Euro), Christine als Permanent Resident zahlt 51 Rand. Es gibt eigentlich außer Pavianen (Baboons) auch verschiedene Antilopen und Büffel zu sehen, aber da erst um neun geöffnet wird sieht es schlecht aus. Die meisten Tiere haben sich dann schon unter Bäume in den Schatten verzogen, würde ich ja auch machen. Aber Affen gibt es, auch einige Springbok und Gemsbok.Offroad durch die Baviaanskloof

Es geht los, ich voraus. Ist erstmal ein schöner Offroad Trail, es geht durch kleine Flussläufe, die nicht viel Wasser tragen, also easy come go. Es ist sehr grün, immer wieder fährt man durch schattige Arkaden, sehr angenehm.

Ich habe mich leider ein wenig beim Tanken verschätzt und durch das Hin und Her vom Vortag ca. 50 Kilometer eingebüßt. Die auf Tracks4Africa angegebene Tankmöglichkeit existiert schon seit 10 Jahren nicht mehr – tolle Wurst, verarscht! Der Tank ist ca. 1/4 voll was mir rund 120 Kilometer gibt, sollte reichen. Aber: Offroad gehen auch mal mehr als die schon ordentlichen 18 Liter durch und so fahre ich nach ca. 30 Kilometern auf Reserve. 40 Kilometer bis zum Exitgate liegen noch vor mir, nochmal 40 bis zur nächsten Tankstelle. Wird knapp schätze ich, gut das ich Christine im Rücken habe, die mich notfalls einsammeln kann.

Der „Spaß“ fängt aber gerade erst an. Also erstmal rolle ich alles ohne Gang runter was geht. Mehr als Rollen wäre aber eh nicht drin. Dann geht es den ersten Anstieg hoch, immerhin gepflastert, aber sehr steil und aufgrund der Huppel und Schlaglöcher geht’s halt nur langsam voran. Bei 32% Steigung streikt dann auch der Landy im ersten Gang. Also Differenzialsperre auf Low rein, erster Gang und weiter geht’s. Ich schwitze wie verrückt – und nicht vor Hitze -, der Landy lacht sich kaputt, gemeinsam kommen wir den Berg hoch. Die Karre ist Offroad echt ein Biest. Immer mit Blick auf die Tankuhr geht es weitere Steigungen hoch. Irgendein Schlaumeier hat wohl gemeint mit zwei Fahrstreifen aus Beton geht alles besser, ich finde es macht es nur noch schlimmer. Insbesondere wenn man die Spur verfehlt und dann gleich mal 30-40 Zentimeter in einem Schlagloch hängt.

Runter geht es dann durch Schlaglöcher und Bodenwellen, die Straße ist quasi weggewaschen durch den Regen der letzen drei Tage. Erster Gang, auf der Bremse stehen, Maximalgeschwindigkeit 3 Km/h. Mir kommt ein Porsche Cayenne mit Niederquerschnittsreifen entgegen, herzlichen Glückwunsch Kollege! Ich freue mich über eine ordentliche Bodenfreiheit im Landrover und trotzdem setze ich bei einer Bodenwelle leicht auf.

Letztendlich vielleicht die krasseste Strecke die ich bislang gefahren bin, aber ich komme an. Rückblickend hat das auch riesig Spaß gemacht, wieder einmal weiß ich was mein Landy so kann. Es geht fünf Kilometer weiter ins Kudu Caya Camp, wo ich dann auch 20 Minuten später Christine treffe. Tankcheck nur aus Interesse – Uups, ich bin nicht mehr auf Reserve. Putzig. Aber egal, geiler Tag … erstmal entspannen und den Abend genießen.

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