Ja … dachte ich melde mich mal vom Lake Tanganjika und berichte, wie es so ist. Eigentlich hatte ich gedacht, das dies das Ende meines Blogs ist – ist ja ein Reiseblog. Ich reise aber nicht mehr. Vielleicht ist es aber dann doch eher ein „Thomas-Blog“. Außerdem vermisse ich das Schreiben. Also, wer es nicht mitbekommen hat, ich bin irgendwie in der Lake Shore Lodge im Westen Tansanias hängen geblieben, war zwei Monate Gast und habe das Angebot bekommen in das Geschäft einzusteigen. Und so bin ich seit dem 01. Juli 2022 Partner und Manager. Verrückt. Verdammt verrückt!

Business Visa „Special Pass“

Ich habe mein Business VISA „Special Pass“, welches mir erlaubt die Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis zu beantragen, während ich im Land bin. Seit ein paar Tagen bin ich auch offiziell als Partner und Director im Handelsregister eingetragen. Ich hoffe in 2-3 Wochen die Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis zu haben. Das ganze ist schon ein wenig Papierkrieg, sind halt viele Formulare und Zertifikate die man braucht. Hat man aber erstmal alles zusammen ist der gesamte Prozess digital und alles geht mittlerweile online. Was so „special“ am Special Pass Visa ist erkläre ich im nächsten Post.

In den letzten acht Wochen bin ich langsam in das Geschäft hineingewachsen. Ich übernehme mehr und mehr das Tagesgeschäft, bin aber noch weit davon entfernt den Laden alleine zu schmeißen. Insbesondere die Tatsache, das ich nicht besonders gut Kiswahili spreche und mich an die Mentalität und Denkweisen gewöhnen muss … ja, das sind schon Stolpersteine. Was Kiswahili betrifft, bin ich auch ein wenig faul in den letzten Wochen. Ich muss ein wenig mehr lernen, verstehen wie die Sprache funktioniert.

Die Zusammenarbeit mit meinen Partnern Louise und Chris ist ein Traum. Auch, wenn mir manchmal Dinge zu langsam gehen, ist es gut, das ich ein wenig gebremst werde. Und manchmal macht mich die Langsamkeit dann doch wahnsinnig, ist hal tnicht so leicht aus seiner „deutschen“ Haut heraus zu kommen. Es für alle eine Umgewöhnung, doch wir kriegen das sehr gut hin. Ja, manchmal wird auch gestritten und heftig diskutiert. Veränderungen sind halt niemals einfach. Doch dann kommen wir wieder zusammen, nehmen uns in den Arm und es ist gut. Letztendlich verfolgen wir ein Ziel. Und das verlieren wir nie aus den Augen.

Veränderungen

Den Job an sich kann ich mit „Change Management“ umschreiben. Als ich ankam war alles analog. Zettel, Excel, Dateien verteilt auf drei Laptops und jeder Menge USB Sticks. Ein Buchhaltungsprogramm samt Warenwirtschaft welches als solches nicht richtig genutzt wird. Vieles ist immer noch umständlich, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Es wird Software angeschafft, Prozesse werden optimiert, alles wird digitaler und damit einfacher. Change Management halt. Mit meiner Geschäftspartnerin Louise trifft ein digitaler Europäer auf eine analoge Südafrikanerin. Und es funktioniert, weil wir beide viel voneinander lernen. Louise ist einfach ein großartiger Mensch und auch wenn wir manchmal streiten, kann ich nur sagen: Es ist eine fantastische Zusammenarbeit und eine tolle Freundschaft. Ich bin sehr dankbar dafür …

Ja, und so enden arbeitsreiche Tage im Paradies. Bei meist unglaublichen Sonnenuntergängen, einem Glas Wein und guten Gesprächen. Alles richtig gemacht? Ja, wahrscheinlich … vielleicht war das Leben aber auch einfach nur gut zu mir und hat sich gedacht, der Typ verdient eine Heimat 😉. Ich habe sie gefunden …

Und so werde ich ab jetzt weiterhin immer mal wieder berichten. Reisen bildet. Und jeder Reisende – so auch ich – wird mit vielen neuen, spannenden und überraschenden Eindrücken konfrontiert. Doch dann zieht man weiter. Ich bleibe. Und die Eindrücke verändern sich. Man taucht anders, tiefer ein in die Kultur. Davon möchte ich zukünftig ein wenig berichten …

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