Wenn ich fahre, fahre ich. Kilometer um Kilometer, Stunde um Stunde. Es geht geradeaus durch atemberaubende Landschaften. Berge, Wüste, Savannen und grüne Hügellandschaften. Die afrikanische Sonne und ein blauer Himmel über mir. Ich reise und fahre alleine, was schön ist, denn ich kann ganz bei mir sein.

Manchmal fliegen die Gedanken, überschlagen sich geradezu, kreisen unsortiert durch die Synapsen, hinterlassen Chaos, was ich ordnen muss. Erlebnisse, Projekte, Gefühle und Erinnerungen fahren dann Achterbahn.

Und manchmal ist es ganz still in mir. Dann ist da eine wohltuende Leere, fast als wäre kein Gedanke vorhanden. Es ist eine Ruhe, die ich selten so empfunden habe. Sie ist nicht beängstigend, sie ist schön und warm, nur unterbrochen vom sonoren Dröhnen des V8 Motors. Dann halte ich manchmal an und genieße die Stille der mich umgebenden Landschaft. Selten können Fotos diese Momente einfangen und so versuche ich diese Eindrücke in mich aufzusaugen, ein Abbild in meiner Erinnerung zu erstellen. Es sind mittlerweile viele schöne Bilder, die ich nur für mich habe und in mir trage. Manchmal möchte ich all dies teilen, doch es ist noch nicht die Zeit.

Ich denke nicht über das Ziel nach. Es ist da, ja, aber vielleicht ist das Ziel auch ein ganz anderes. Es ist nicht mehr der Ort, eher eine Etappe auf dem Weg zu etwas, was ich noch nicht kenne. Etwas was ich noch nicht greifen, nicht begreifen, nicht beschreiben kann.

Das einzige was real ist, ist die Straße, alles auf dem Weg nehme ich so wie es kommt. Oder halte an und biege ab, wenn es mir richtig erscheint. Ich ändere den Plan, erneuere ihn und kehre manchmal doch zum alten zurück.

Auf der Reise verändern sich Dinge. Ich verändere mich, kehre zurück zu einem neuen und doch bekanntem, alten Selbst. Zu einem neuen Menschen, der ich schon einmal war. Ich kann wieder leben und lieben, muss nichts mehr sein, nur noch ich. Zwänge und Konventionen lasse ich auf der Straße hinter mir. Das schafft Platz für neue Gedanken und Projekte. Vor allem für Dinge, die mir Spaß machen, aus denen sich etwas entwickeln kann.

Alles verändert sich, nur die Straße ist eine Konstante. Sie ist immer da. Und Sie erinnert einen gelegentlich daran, das Steuer fest zu halten und dem Weg eine Richtung zu geben. Was ich tue. Oder versuche. Nicht immer gelingt es, das akzeptiere ich und ich denke das ist gut so.

Bald geht es weiter. Es geht weiter auf meiner Straße, soweit bis ein Ziel auftaucht am Horizont. Irgendetwas, irgendwann oder irgendwer?

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