Manchmal muss man Dinge eine Zeit lang in sich behalten, bevor sie das Licht der Welt entdecken dürfen. Manchmal Wochen oder Monate, Jahre. Und dann – völlig unerwartet – geht eine Tür auf. Warum jetzt? Warum hier und heute? Es spielt keine Rolle. Ich gehe hindurch. Diese Zeilen sind meine Tür …

Zurück in Afrika nach fast fünf Wochen in Deutschland. Unerwarteterweise habe ich im Gepäck etwas mitgenommen. Einen Song.

Kennt Ihr das? Songs, die Euch in gewissen Situationen begleiten, die Ihr mit Orten oder Erlebnissen, Emotionen verbindet? Dieser Song hat mich eine Zeit lang begleitet. Er war der Beginn von etwas großartigem. Ich habe ihn an meinem Finger getragen. Jahrelang. Und dann war es nur noch irgendein Song. Er war weg. Weg! Er passte einfach nicht mehr. Jetzt ist er wieder da. Ich sehe mich und weiß: Der Song war richtig, ich habe nicht gepasst.

Jetzt wo ich dies schreibe, sind diese Zeilen kein sehnsüchtiges Zurückblicken, kein Bedauern etwas verloren zu haben, nur eine emotional geladene Retrospektive. Ich habe meinen Frieden gemacht. Sie sind eine Hommage an die letzten 10 Jahre, auch an einen Menschen, der mir mal die Welt bedeutet hat. An gute und schlechte Zeiten. An Emotionen und an alles das was ich die letzten 10 Jahre war, gefühlt und erlebt habe. Es sind gute Erinnerungen an eine vergangene Zukunft, die mir hoffentlich noch einmal in meinem Leben begegnen wird. Etwas davon ist noch da, versteckt sich tief in mir. Es war immer da, verborgen vor mir und der Welt. Ein dunkler Raum, den ich nicht verlassen konnte. Doch nun ist die Tür offen, Licht fällt hinein. Es wird Zeit diesen Raum zu verlassen. Es wird Zeit, etwas Neues zu entdecken: Mich!

In meinem Leben
Bin ich oft geflogen
Bin ich tief gefallen
Und manchmal auch ertrunken
Ich hab gewonnen
Und ich hab verloren
Und ich bin gestorben
Und wieder neu geboren
Ich hab gegeben
Und ich hab genommen
Und wir haben uns gefunden
Und wir sind so weit gekommen
Ich bin mir nah
Und immer wieder fremd
Das hat was von allein sein
Und das mich keiner kennt

Ich will nicht arm sein
Und Geld macht mich nicht reich
Manchmal ist Leben schwer
Und meistens find ich’s leicht
Ich hab geweint
Und ich hab gelacht
Und endlich rausgefunden
Was mich schöner macht
Ich hab getrunken
Und ich hab geraucht
Und ich hab meine Kräfte
Komplett aufgebraucht
Und wenn ich wieder
Auf die Beine komme
Ist immer wieder Leben
Ist immer wieder Sonne

Und hier bist du
Hältst meine Hand und lachst
Weil du mich besser kennst als ich
Ich bin verliebt in dich
Mein Leben will
Ich mir nicht vorstellen ohne dich

In meinem Leben
Bin ich oft geflogen
Ich hab auch schon gelogen
Und dich und mich betrogen
Ich hab geliebt
Und war davon betrunken
Ich flog hinauf zum Himmel
Und bin ganz tief gesunken
Ich lass mich hängen
Und steh dann wieder auf
Ich leb so gesund
Und Drogen nehm ich auch
Ich zähl die Jahre
Und ich zähl sie nicht
Ich steh im Dunkeln
Und ich mag das Licht

Und hier bist du
Hältst meine Hand und lachst
Weil du mich besser kennst als ich
Ich bin verliebt in dich
Mein Leben will
Ich mir nicht vorstellen ohne dich

Ich liebe manche Menschen
Und manche lieben mich
Und die die mich nicht lieben
Die vermisse ich nicht
Ich liebe meine Kinder
Und ich liebe dich
Und manchmal fühl ich gar nichts
Dann fühl ich nicht mal mich
Ich wünsch mir Frieden
Und Gelassenheit
Ein Herz das immer warm ist
Ich bin noch nicht so weit
Und Freiheit tut mir gut
Ich tu mir manchmal weh
Ich fühl mich stark
Auch wenn ich gerade
Nicht so gerade steh
Meine Angst vorm Sterben
Verwandelt sich in Luft
Löst sich langsam auf
Weil mich das Leben ruft

Und hier bist du
Hältst meine Hand und lachst
Weil du mich besser kennst als ich
Ich bin verliebt in dich
Mein Leben will
Ich mir nicht vorstellen ohne dich
Mit dir will ich weiter und ich folge dir
Und du nimmst immer auch von mir
Ich bin verliebt in dieses Leben
Und ich bleib noch mal so lange hier
Bei dir

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