Nach einer ruhigen Nacht im Waterfront Lodge & Camp am Chila See in Mbala machen wir uns auf zum Lake Tanganyika. Das Camp ist eigentlich noch nicht eröffnet, man hat gerade erst angefangen zu renovieren. Aber die Managerin Audrey läßt uns am See campen und versorgt uns mit Holzkohle zum Grillen.

Unser Ziel ist Isanga Bay am Lake Tanganyika. 47 Kilometer Fahrt, wird ca. eine Stunde dauern. Die ersten 20 Kilometer sind Piste vom Feinsten. Premium Dirtroad sozusagen. Danach wird’s blöd. Aber richtig blöd! Nur noch Fels und Schotter. Da rollt man gerne mal mit 3-4 Kilometer oder so drüber, die Reifen danken es einem. Aber nach rund 1,5 Stunden sind wir dann am See.

Südsee-Feeling in Afrika Lake Tanganyika

Es erwarten mich Palmen und Strand, das Wasser ist herrlich zum Baden. Eine mega Location. Die Seite mit der Lodge ist supersauber, an der Campsite ist es okay. Bißchen Äste und Müll vom Strand entfernen, nochmal ein paar Meter Sand aufschütten und dann wäre es 110% perfekt. Ist aber auch so richtig klasse.

Außer entspannen ist auch mal wieder „Hausputz“ angesagt, heißt Wagen von innen reinigen, Kühlschrank säubern, Schubladen neu sortieren und das Solarsystem überprüfen. Wiedermal. Das System spinnt schon seit vier Wochen, die Solarbatterie lädt nicht richtig. Tippe mittlerweile auf defekten Solarcontroller, obwohl ich den schon getauscht habe.

Da ich mir noch einen anderen Platz am Tanganjika See anschauen möchte, geht es nach zwei Tagen Strandurlaub an die Südspitze des Sees nach Mpulungu. Vorher muss noch Joëls Toyota Hilux gestartet werden, wir haben seinen Kühlschrank über Nacht laufen lassen, um zu schauen, ob die Batterie das mitmacht. Macht sie nicht. Also Überbrückungskabel angeschlossen, den Landy starten. Am Hilux passiert nichts, auch nach 20 Minuten nicht. Wir messen: 11,8 Volt – lädt nicht. Mein Überbrückungskabel angeschlossen, fünf Sekunden später läuft der Hilux. War das Überbrückungskabel der Autovermietung Schrott!

Auf dem Weg zurück nach Mbala überhitzt dann der Landrover. Ein Schlauch vom Kühlwassertank hat sich gelöst. Kein Problem, Schlauch anstecken, Schlauchklemme festziehen, Wasser nachfüllen – weiter geht’s.

Mpunulgu

Zwei Stunden später sind wir in Mpulungu an der Südspitze des Lake Tanganyika. Ist eine putzige, afrikanische Stadt mit einem kleinen sehr afrikanischen Markt. Gefällt mir. Im Ort treffen wir Bin aus China und Swastika aus Indien. Die beiden sind als Wissenschaftler am Lake Tanganyika und untersuchen die Fischbestände. Wir schlendern gemeinsam über den Markt, tauschen Kontakte aus. Die beiden sind im Tanganyika Science Resort, wir wollen ins Lake Tanganyika Resort. Ist aber nicht weit voneinander entfernt, so dass man sich auch mal treffen kann.

Unsere geplante Lokation ist scheiße. Klar direkt am See, aber kein Schatten und direkt am Eingang neben Müllbergen. Keine Option. Also doch das Science Resort. Da der Wasserspiegel im See circa 3-4 Meter gestiegen ist in den letzten Monat, ist die Campsite nun im See. Es gibt einen schönen, offenen Platz, aber ich komme nicht zwischen den Bäumen durch. Plan B: Ich fahre durch den See. Nicht die beste Idee, die ich jemals hatte. Es ist steinig und extrem glatt – welche Überraschung. Lenken ist nicht wirklich möglich. Aber mit ein wenig vor und zurück fahren im ersten Gang der Geländeuntersetzung geht es dann. Die Locals klatschen Beifall, ich wische mir den Schweiß von der Stirn. Ohne Schäden überstanden. Und die Reifen sind gewaschen, auch nicht schlecht. Mal schauen wie ich zurück komme … oder ob … aber das ist eine andere Geschichte …

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