Oktober 10, 2024

Kukonje Island

Kubu Island Thomas, es heißt Kubu! Nix da, kein Schreibfehler, ist schon richtig: Kukonje Island in den Mkgadikgadi Pans östlich von Kubu Island. Und übrigens heißt es Lekhubu Island … Klugscheißer. Also es geht für die nächsten drei Tage nach Kukonje.


Aber erstmal … bäääh … Camp zusammen packen und alles im Auto verstauen. Viertel vor zehn ist alles irgendwie verpackt und es geht los. Zuerst einmal einige Kilometer zurück Richtung Mea. Auf dem Weg in die Salzpfannen liegen auf einem Hügel alte Ruinen der Zimbabwe Kultur. Der ein oder andere kennt vielleicht „Greater Zimbabe“ im gleichnamigen Land. Das hier ist die selbe Sache, nur weniger spektakulär. Aber mal einen Blick drauf werfen. Der Ort ist auf Tracks4Africa angegeben, es sieht so aus als kann man auf den Hügel fahren. Kann man nicht. Oder ich finde den Trail nicht. Und hochsteigen bei mittlerweile schon 30 Grad geht gar nicht. Gut war ein Versuch wert.

Also geht es weiter nach Norden. Ich habe mich für den langen Weg entlang der Sua-Pans entschieden. Klingt nach mehr Spaß. T4A kennt einen Großteil der Strecke, Maps.me den kompletten Streckenverlauf. Und was willste falsch machen. Rechts Steppengras, links Salzwüste, passt. Der Abzweig ist nicht ganz leicht zu finden, aber dann gibt es Reifenspuren. Bis sie aufhören. Aber die Richtung stimmt, also weiter. Und dann sind da wieder Spuren und ein Trail. Mehr so Eselspfad würde ich sagen. Verpassen wir dem Ranger mal ein paar Kratzer. Und irgendwie ist der Pfad ziemlich eng. Fühlt sich nicht so richtig an, obwohl die Richtung – Norden – stimmt. Ist dann auch nicht richtig, ich habe den Abzweig verpasst. Gesehen ja, aber geradeaus statt links gefahren. Ab und zu mal auf die Karte schauen macht manchmal Sinn. 15 Minuten später und eine Erfahrung reicher bin ich wieder auf Spur.


Ab jetzt: Easy. Zumindest ist der Weg klar und Reifenspuren gibt es auch. Wir sind am Ende der Trockenzeit und ich fahre am Rand der Salzpfanne. Trotzdem merkt man stellenweise das der Untergrund weich ist, natürlich ist es auch sandig, der Wagen schlingert gelegentlich. Die Chance steckenzubleiben ist gering, dennoch schön den Fuß auf dem Gas lassen. Und auf Bodenwellen achten, so eben ist das hier an manchen Stellen nicht. Aber es ist definitiv eins: GEIL! Diese Weite und die Stille … das kriegst echt nicht in den Kopf. Brutal schön. Und so bin ich circa 90 Minuten später am Ziel: Kukonje Island.

Der Fleck hat in etwa die selbe Größe wie Kubu. Etwas weniger Baobab Bäume, nicht die großen Felsbrocken, mehr Grasland. Savanne halt. Der Platz war mal ein offizieller Campingspot, die Schilder stehen noch. Heute ist der Platz verwaist und man kann kostenfrei übernachten. Es gibt immer noch fünf Campingplätze und einen Picknickspot. Ich schaue mir alle fünf Plätze an, Nummer eins ist es dann. Etwas Schatten, Savanne und Salzpfanne direkt vor mir, Platz mit Aussicht. Gut, theoretisch kann man sich überall hinstellen, ist ja Wildcamping. Aber die fünf Plätze haben immer noch Tische und Bänke aus Stein, sind eben und vom Gras befreit. Ordentlicher als mancher Campingplatz für den man richtig bezahlt.


Zwei heiße Tage Alleinsamkeit. Worterfindung von mir. Bin nur alleine, nicht einsam. Ich arbeite viel an meiner Geschäftsidee so gut es ohne Internet eben geht. Schreibe. Diesen Blogpost zum Beispiel. Oder einfach nur Gedanken. Ich rede viel mit mir. LAUT. Interessant und ungewöhnlich. Aber gut. Plus natürlich tägliche Aufgaben, die man so hat. Habe festgestellt, das eine 200Ah Batterie ziemlich groß ist, zu groß um sie während sechs Stunden fahren zu laden. Die war platt als ich losfuhr. Werde jetzt täglich beide 200 Watt Solarpanele dranhängen. Erfahrungswerte schaffen.
Und nach wie vor ist die Landschaft der Knaller. Bringt einen so runter, glaubt man gar nicht. Besser zu zweit? Hmmm … diesmal nicht. Das ist mein Moment. Hatte ich bestimmt zwei Jahre nicht mehr. Ich spüre wie ich auftanke, spüre die Energie, die Kraft dieses Ortes. Wiedermal verändert es mich …

Morgen geht’s weiter. Einkaufen und Tanken in Nata und dann zurück in die Mkgadikgadi Pans. Stay tuned …