Es ist wieder mal Zeit für Gedanken. Ich bin mittlerweile nach Namibia gefahren, sitze nun an einem sehr schönen Platz direkt am mächtigen Zambesi-River, das Lagerfeuer brennt. Ja, es ist Zeit für Gedanken.

10 Monate. Solange bin ich auf der Reise durch Namibia, Südafrika und Botswana. Was für eine lange Zeit, fast ein Jahr. Es kommt mir ein wenig unwirklich vor und doch ist es Realität.

10 Monate. Verrückt! Manchmal denke ich „Ich bin doch gestern erst losgefahren“. Manches auf meiner Reise ist fern, anderes ganz nah. Da sind Erlebnisse, die ich nicht missen möchte. Auch Erfahrungen, die ich nicht machen wollte. Und doch hat mich all das weiter gebracht. Es hat mich lernen lassen, hat mich gelehrt. When the shit hits the fan … dann taucht doch immer irgendwer auf und es geht weiter. Das sind Erfahrungen, die ich nur auf der Reise machen konnte, ich bin dankbar dafür.

10 Monate. Ich war meist alleine. Manchmal einsam und es war gut. Manchmal einsam und es war scheiße. Dann hätte ich gerne jemanden an meiner Seite gehabt, nur für ein paar Tage. Ich war aber auch häufig froh, das es nur mich gab. Meine Entscheidungen, Gedanken, Gefühle. Das hat mich verändert. Zum Besseren? Vielleicht. Ich sehe Dinge anders, sehe Menschen und Beziehungen anders und bin dennoch weiter auf der Reise zu dem was morgen ist. Zu meinem „Morgen“.

10 Monate. Vieles was mir wichtig war, ist es nicht mehr. Höher, schneller, weiter … das sind vergangene Relikte. Und doch möchte ich etwas tun, etwas Neues beginnen. Etwas, das im Einklang mit meiner Reise ist. Die „Ideenkiste“ ist voll, nun muss es sortiert werden. Es wird meine Reise verändern, wie weiß ich noch nicht. Die Reise geht auf jeden Fall weiter, auf einem anderen Level.

10 Monate. Zeit, in der ich Dinge verarbeiten konnte. Verarbeitet habe. Nicht alles, aber einiges. Ich bin nun klarer, bewusster, mehr „Ich“ als ich es vorher war. Denke ich zumindest. Doch immer wieder kommen Dinge in mir hoch. Da sind Gefühle und Erinnerungen, Freundschaften und solche die nur so aussahen. Da ist Liebe und Unverständnis, Wut, Trauer und der Beginn von etwas Neuem. Manche Dinge verblassen, bleiben gleichfalls wichtig und bei mir, rutschen jedoch in meine Schatzkiste der vergangenen Momente. Das ist gut. Ich habe gelernt Wichtiges zu bewahren, als einen Schatz. Wie einen Picasso kann ich es anschauen, wenn ich das will. Es ist wichtig zu bewahren, zu vergeben, verzeihen, nicht zu vergessen und sich doch zu erinnern. Forget the mistake, remember the lesson.

10 Monate. Monate die Dinge verändert haben, auch Einstellungen und Sichtweisen. Wer weiß was mich noch erwartet, ich bin gespannt …

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